Fit for Festivals – Teil 3: Sicherheit auf Festivals

Der Festivalsommer steht vor der Tür – damit du ihn möglichst stressfrei erleben kannst, ist eine vernünftige Planung oft unerlässlich.

In unserem dritten Teil der “Fit for Festivals” Guides geht es darum, wie ihr selbst dafür sorgen könnt, das euer Aufenthalt auf dem Festival ein wenig sicherer wird. Wir haben uns unter anderem mit Themen wie Wetter, Diebstahl und Gesundheit auseinander gesetzt.

 

Auf einem der zahlreichen Festivals ordentlich abfeiern und zu guter Musik tanzen – was gibt es Schöneres, wenn das Wetter ein super sonniges und trockenes Sommerwochenende verspricht?

Doch wo Licht ist, ist leider auch Schatten: Immer häufiger hört man in den Medien von Diebstählen und Belästigungen oder von Verletzungen durch plötzlich umschlagendes Wetter. Doch was tun? Wir sind schon seit 2001 auf den verschiedensten Festival unterwegs und verraten euch, wie ihr euch gegen die Schattenseiten eines Festivals wappnen könnt, damit ihr den Festivalsommer unbeschwert genießen könnt.

Katja Borns – www.kabo-photografix.de

1. Diebstahl

Leider nicht mehr nur auf den ganz großen Festivals ein Problem. Häufig sind es – gerade bei den großen Festivals – leider auch keine anderen Festivalbesucher, die andere beklauen, sondern zum Teil organisierte Banden. Wenn ihr also verdächtige Personen seht, sprecht am besten die Security an.

Das wichtigste zuerst – Lasst unnötiges Zeug zu Hause!

Niemand braucht zwei goldene Kreditkarten, eine Designer-Sonnenbrille, eine Rolex oder wertvollen Schmuck auf einem Festival!

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Alle Schlüssel und Karten, die nicht unbedingt benötigt werden, solltet ihr am besten ebenfalls zu Hause lassen – und den Haustürschlüssel im Handschuhfach, sofern möglich. So habt ihr nur einen Schlüssel, auf den ihr aufpassen müsst. Diesen kann man hervorragend am Schlüsselring eines Lanyards festmachen, das Lanyard entweder um den Hals hängen oder mit einer Schlaufe an einer Gürtelschlaufe der Hose festmachen und den Schlüssel in die Hosentasche stecken.

An Wertsachen solltet ihr mitnehmen: eine gewisse Summe Bargeld, eine Bankkarte für den Notfall, Haustür- und/oder Autoschlüssel, Personalausweis, Krankenkassenkarte und euer Handy.

Vorhängeschloss am Zelt?

Ein Vorhängeschloss am Zelt mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen, ist es aber nicht. Denn jemanden, der wirklich was klauen will, hält eine dünne Zeltwand nicht auf. Im schlimmsten Fall habt ihr dann auch noch ein zerschnittenes Zelt. Im besten Fall hält ein Schloss nur orientierungslose Betrunkene davon ab, euer Zelt zum ausnüchtern zu missbrauchen – mehr aber auch nicht.

Die Sache mit dem Geld und dem Handy…
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Ja, man braucht auf dem Infield ein paar Wertsachen. Ob das Handy dazu gehört, muss jeder für sich entscheiden, aber in jedem Fall benötigt ihr etwas Geld. Tragt aber so wenig davon wie möglich mit euch rum – am besten immer nur so viel, wie ihr für den Tag benötigt.

Wichtig dabei ist, dass ihr Wertsachen wie Handy und Geld möglichst nahe am Körper tragt. Bewährt hat sich dabei eine Brustbeutel/Bauchtasche oder eine Gürteltasche (z.B. https://www.amazon.de/Golla-Phone-Aaron-Handytasche-schwarz-Grau/dp/B00BJEL618/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1527670565&sr=8-3&keywords=golla+handytaschen). Wenn ihr etwas mehr Geld mit euch rumschleppen bzw. eine Reserve haben wollt, macht auch ein Geldgürtel Sinn, in dem man die Scheine einfach verstecken kann. Frauen haben zudem den Vorteil, kleine Beutelchen im BH tragen zu können (z.B. https://www.amazon.de/vientiane-Baumwollb%C3%BCndel-Hochzeitstasche-Geschenkbeutel-Geburtstagstasche/dp/B07429RCVJ/ref=sr_1_10?ie=UTF8&qid=1527670703&sr=8-10&keywords=geldbeutel+klein+stoff).

Beim Handy solltet ihr aufpassen, dass es nicht aus der Tasche rutschen kann. Am sichersten ist es, wie Geld und Dokumente, natürlich im Brustbeutel oder der Gürteltasche.

Wohin mit den anderen Wertsachen und dem Geld für die nächsten Tage?

Bei Festivals, bei denen ihr am Auto campen könnt, habt ihr den Vorteil, dass ihr das Geld für den nächsten Tag und andere Wertsachen im Auto lassen könnt. Leider geht das nicht auf jedem Festival – und es hat auch nicht jeder ein Auto zur Verfügung. In diesem Fall informiert euch, ob es auf dem Festival Schließfächer gibt. Diese sind meist preislich in Ordnung und gut vom Infield zu erreichen. Hier könnt ihr alles deponieren, was ihr nicht gerade benötigt. Am sichersten ist es, dort abends vor dem Schlafengehen alles zu deponieren (ja, auch das Handy – Vorteil: Oft kann man es dort auch direkt aufladen).

Kein Auto oder Auto zu weit weg, keine Schließfächer und eh schon wenig Geld zur Verfügung – was nun?
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Tja, das ist dann wohl der Worst Case. Aber auch hier gibt es Optionen. Denkt bitte daran: Lasst euer komplettes Festival-Budget, Handy und Schlüssel sowie alle wichtigen Dokumente auf keinen Fall im Zelt, wenn ihr aufs Infield geht – auch nicht zwischen Stinkesocken versteckt. Wenn ihr abends in den Schlafsack kriecht, macht es Sinn, die Sachen ganz unten in den Schlafsack zu stecken und sie im Idealfall irgendwie noch festzumachen. Das bringt zwar alles keine 100%-ige Sicherheit, aber ihr gewinnt Zeit, um wach zu werden und reagieren zu können. Für die ganz Vorsichtigen: Man kann auch nachts einen Geldgürtel umlassen – oder Stolperfallen und Dinge ,die krach machen, in den Weg legen, damit man in jedem Fall wach wird. Das setzt allerdings einen bewussten Umgang mit Alkohol voraus –  sonst werden euch eure eigenen Sicherheitsvorkehrungen zum Verhängnis.

Handy weg? – Ortungsapp!

Ist das Handy weg, ist das echt Scheiße. Oft kann man dann nicht mehr viel machen. Allerdings könnt ihr noch vor dem Festival eine Ortungs-App installieren, auf eurem sowie auf den Handys eurer Freunde. So könnt ihr versuchen, das verlorene Handy zu orten – vielleicht habt ihr sogar Glück und es wurde irgendwo abgegeben. Schreibt euch für den Notfall auch die wichtigsten Rufnummern auf einen Zettel, den ihr zu euren Dokumenten legt. Denn mal ehrlich: Wer kennt heute noch mehr als seine eigene Handynummer auswendig? Eben! So könnt ihr wenigstens jemanden erreichen, der euch weiterhelfen kann.

2. Belästigung

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Leider in der Vergangenheit auch schon öfter vorgekommen – gerade als Frau kann es passieren, dass man dumm angemacht oder sogar ziemlich bedrängt werden kann. Hier hilft am besten, nicht alleine zu campen: Sucht also Anschluss zu einer größeren Gruppe und/oder freundet euch mit euren Zeltnachbarn an – so könnt ihr direkt Hilfe suchen, wenn ihr euch unwohl fühlt.

Sicherheitsprogramme? Aber sicher doch!

Manche Festivals haben sogar ihre eigenen Sicherheitsprogramme wie z.B. das M’era Luna oder das Hurricane: Dort tragen viele Mitarbeiter ein Armband mit der Aufschrift “Panama”. Fühlt man sich unwohl, kann man sie an diese Mitarbeiter wenden, die dann helfen – egal um was es gerade geht. Es lohnt sich also, sich im Vorfeld zu informieren, besonders wenn man allein oder nur zu zweit unterwegs ist.

3. Krankheit / Verletzungen

Krank zu werden oder sich zu verletzen ist so ziemlich das Letzte, was man auf einem Festival haben möchte. Dabei ist es im Grunde gar nicht so schwer, das weitestgehend zu vermeiden, wenn man ein paar Grundregeln beachtet.

Duschen ist kein Heavy Metal? Von wegen!
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Es ist ein leidiges Thema: Klar ist ein Festival kein Kindergeburtstag und man wird nicht jeden Tag wie frisch aus dem Ei gepellt aussehen und gut riechen können. Ein gewisses Maß an Hygiene ist dennoch sinnvoll, um sich Krankheiten vom Leib zu halten. Wer nicht duschen will, sollte sich wenigstens mit etwas Wasser und einem Waschlappen einer Katzenwäsche unterziehen. Ihr tut damit auch euren Mitmenschen einen Gefallen. Und: Zu Hause macht ihr es ja (hoffentlich) alle: Hände waschen! Zusätzlich gibt es In allen Drogeriemärkten kleine Plastikfläschchen mit Händedesinfektionsmittel und 10er-Packungen Desinfektionstücher.

Durchfalltabletten können Festivals retten.

Und wie die das können! Schnell hat man mal was Falsches gegessen und dann hat man den Salat – oder in diesem Fall die “Gemüsesuppe”. Generell gilt: eine kleine Notfallapotheke mit mindestens Kopfschmerztabletten, Durchfallmittel, ein paar Pflastern und einer Wundcreme sollte in jeder Gruppe vorhanden sein. Wir schleppen immer eine gut sortierte Hausapotheke mit uns rum (auf Wunsch verraten wir euch gern, was drin ist) – aber das bleibt jedem selbst überlassen.

Wer sich nicht schützt ist selbst Schuld
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Gemeint sind hier zweierlei Sachen: einmal der Schutz vor der Sonne und dann der, wenn ihr auf dem Festival eine Eroberung gemacht habt. Fangen wir jedoch erst einmal mit dem Zentralgestirn unseres Sonnensystems an (nein, nicht der Planet Erde  – die Sonne!): Oft gibt es auf dem Infield wenig Schattenplätze und wer seine Lieblingsband aus der ersten Reihe sehen will, der steht auch schon mal den halben Tag in der prallen Sonne. Daher: Eincremen und Kopfbedeckung aufziehen! Jeder weiß, wie ätzend ein Sonnenbrand ist – und ein Sonnenstich ist noch viel ungemütlicher. Lasst es gar nicht so weit kommen, denn mit Sonnenstich ist das Festival für euch meist gelaufen, und das wäre doch jammerschade!

Zum anderen Schutz: Wenn ihr euch auf dem Festival jemanden geangelt habt – kein Schäferstündchen ohne Gummi! Wisst ihr, wann euer Fang das letzte Mal geduscht hat? Habt ihr womöglich ein bisschen zu viel getrunken? Hier gilt definitiv: Better safe than sorry! Dazu noch ein Tipp: Auch wenn die Hormone in dir einen wilden Pogo-Pit veranstalten und dich sofort mit deinem neuen Tages-Abschnittsgefährten in die Horizontale bewegen wollen – lass dir die Handynummer geben, überprüfe diese und sende sie für den Notfall an deine beste Freundin / deine Zeltnachbarn. Wenn dein Spontan-Schwarm etwas Böses im Sinn hat, wird er deshalb einen Aufstand machen, aber im Zweifelsfalle wäre er/sie die letzte Person, mit der du etwas zu tun hattest. Na? Haben wir euch jetzt Angst gemacht, was ein spontanes Festival Schäferstündchen angeht?

Die Sache mit dem Trinken…
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Eins ist klar: Zu einem Festival gehört im Normalfall auch Alkohol. Und der Spaß sei euch gegönnt. Dennoch lauern auch hier Gefahren für eure Gesundheit und den Spaß am Festival. Lasst euch daher gesagt sein – auch aus eigener leidvoller Erfahrung: Kennt eure Grenzen und überschreitet sie nicht (oder zumindest nicht zu weit)! Es gibt wenig Nervigeres und auch Dümmeres, als um die hundert Euro für ein Festival ausgegeben zu haben und nur im Vollrausch oder – noch schlimmer – übel verkatert auf dem Campingplatz zu vegetieren, während ihr die Bands, wegen denen ihr eigentlich da seid, verpasst. Nichts gegen einen leichten Schwips – aber ein Vollrausch ist nicht cool, sondern einfach nur dämlich.

Denkt stattdessen daran, immer mal wieder Wasser zwischendurch zu trinken. Das verhindert Kopfschmerzen sowie den lästigen Kater und so lauft ihr nicht Gefahr, Kreislaufprobleme zu bekommen. Also: nach jedem Bier ein Wasser.

Topfschlagen im Minenfeld: Oder wie man sicher zu seinem Zelt kommt

Durch ein Meer an Zelten zu laufen mag oft kürzer sein, als die Wege zu nutzen. Doch hier lauern oft fiese Stolperfallen in Form von Zeltschnüren und nicht komplett versenkten Heringen. Wenn es dunkel ist, hilft eine kleine Taschenlampe (hier empfiehlt sich eine Mini-Maglight – die bekommt man ohne Probleme auch aufs Infield), im Hellen ein nicht komplett zugedröhnter Kopf und ein bisschen Aufmerksamkeit. Damit euer Lager nicht zur Stolperfalle wird, kennzeichnet ihr Abspannleinen am besten mit bunten Schnüren und versenkt Heringe komplett im Boden. So habt ihr euch und auch anderen einen riesigen Gefallen getan.

Feuer und Flamme für den Grillmeister
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Typisches Festivalessen ist nunmal Grillgut – und das ist auch völlig in Ordnung! Passt allerdings auf, dass euer Grillmeister nicht zu viel Feuerwasser intus hat, wenn er den Grill anfeuert – und seit allgemein vorsichtig im Umgang damit. Oft ist der Boden trocken und kann schnell Feuer fangen, wenn man zu faul ist, den Grill auf seine drei Beine zu stellen, oder – noch schlimmer –  ihn als Feuerschale missbraucht. Ach ja: Spiritus als Grillanzünder ist in keiner Welt eine gute Idee – hat auf nem Festival also ebenfalls nichts zu suchen. Lest euch hierzu bitte im Vorfeld auch die FAQ der Veranstaltung durch. Dort wird fast immer erwähnt, was auf dem jeweiligen Festival erlaubt ist.

Pogo Party, Pits und Crowdsurfen
Katja Borns – www.kabo-photografix.de

Ein Festival ist zum Partymachen da. Dazu gehört auch tanzen. Und ja, auch Pogo und Pits gehören auf vielen Festivals dazu. Wenn ihr nicht rein wollt, stellt euch an den Rand, da habt ihr normalerweise eure Ruhe. Wenn ihr rein wollt, beachtet die “Pit-Knigge” – soll heißen: Wenn einer umfällt, hilf ihm hoch; wenn jemand etwas verliert, helft ihm, es wieder aufzuheben, ohne zertrampelt zu werden. Und lasst um Himmels Willen violent Dancing sein! Achtet bitte auf eure Schuhe: Barfuß, mit Flipflops, Ballerinas oder Chucks in den Pit ist nicht unbedingt die beste Idee, wenn euch eure Füße lieb sind. Zum Thema Crowdsurfen haben wir euch hier einen Guide zusammengestellt.

Ach ja – die lieben Füße

Es gibt wohl kaum einen Körperteil, der auf Festivals so sehr beansprucht wird wie die Füße. Tut euren Füßen einen Gefallen und nehmt gutes, festes Schuhwerk mit. Wir bevorzugen gute, halbhohe Trekking-Turnschuhe – man kann lange drin laufen und stehen, ohne dass die Füße weh tun, sie stützen den Fuß, wenn der Boden nach einem Regenguss matschig und “wabbelig” ist, und die Gefahr, sich zu “vertreten” oder umzuknicken, ist minimiert. Zudem machen ein bisschen Wasser und Matsch ihnen nichts aus. Eine feste Sohle sorgt für guten Halt, auch wenn der Boden aufgeweicht und rutschig ist. Auch gute Socken werden gern unterschätzt.

Barfuß zu laufen ist definitiv das Dümmste, was man machen kann. Zu groß ist die Gefahr, sich an irgendwas zu verletzen (oh ja, so ne Pommesgabel im Fuß tut ziemlich gemein weh!). Lasst es lieber. Wem Trekking-Turnschuhe zu klobig, warm oder unstylisch sein mögen, der kann bei gutem Wetter auch in Flipflops oder Birkenstocks aufs Infield laufen. Allerdings sind Pit und Co. dann tabu und man hält sich – seinen Füße zuliebe – besser am Rand auf. Abends solltet ihr den geschundenen Füßen ein wenig Ruhe gönnen und die Schuhe gut auslüften. Eine beruhigende Fußcreme vor dem Schlafengehen auf die gereinigten Füße (zum Reinigen eignen sich hervorragend Feuchttücher, von denen man eh nie zu viel dabei haben kann) auftragen. Eure Füße werden es euch danken!

4. Wetter

Es gibt kein falsches Wetter – nur falsche Kleidung! Das sagte schon die Erdkundelehrerin bei der Klassenexkursion von anno dazumal. An der Aussage ist definitiv etwas dran, denn falsche Ausrüstung kann einem die Festival-Laune richtig verderben, wenn das Wetter nicht ganz mitspielt.

Damit das Zelt nicht zum Drachen ohne Leine wird
Katja Borns – www.kabo-photografix.de

Zelte und Pavillons solltet ihr ordentlich wind- und wetterfest machen. Und das am besten von Anfang an, auch wenn der Himmel noch tiefblau und kein Wölkchen zu sehen ist – so könnt ihr im Zweifel noch etwas länger auf dem Infield bleiben, wenn es ein bisschen windiger wird. Ein Hering mehr hier und eine Abspannleine mehr da kann dafür sorgen, dass ihr noch gemütlich im Trockenen sitzt, während um euch herum alles wegfliegt. Es lohnt sich außerdem, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und anständiges Equipment zu kaufen, denn dieses ist oft strapazierfähiger als das 08/15 Aldi-Iglu. Wenn es zu arg stürmt, sollte jemand zu eurem Camp zurückkehren, damit im Zweifel schnell reagiert werden kann, sollte sich trotz guter Sicherung etwas selbstständig machen. Es sind schon Menschen von umherfliegenden Zeltstangen durchbohrt worden und daran gestorben – es ist also alles andere als witzig, wenn Zelte und Pavillions sich im Freiflug üben. Wenn eure Nachbarn nicht so schlau waren, ihr Equipment ordentlich zu sichern – fangt deren Zelte lieber besser ein, bevor etwas passiert.

Richtige Kleidung ist das A und O
Katja Borns – www.kabo-photografix.de

Der Wetterbericht hat 26 Grad und Sonne versprochen – jetzt aber ist es positiv gerundet maximal 10 Grad, es regnet schon seit Stunden, ihr seid bis auf die Knochen durchnässt, sitzt zitternd im Zelt und versucht, euch mit eurem klammen Schlafsack irgendwie warm zu halten. Solch eine Situation lässt sich sehr gut vermeiden, indem ihr euch für jede Wetterlage Kleidung einpackt. Gute Vorbereitung ist da unglaublich wichtig. Auch wenn es tagsüber 30 Grad heiß ist: Nachts ist es oft deutlich kühler, sodass ein warmer Pullover nie falsch ist. Ein Regenponcho und wetterfeste Schuhe dürfen auch nicht fehlen. Nehmt auch ruhig ein bisschen mehr Kleidung mit, als ihr benötigt – so habt ihr auch, nachdem ihr trotz Regen eure Lieblingsband abgefeiert habt, noch etwas Trockenes anzuziehen – selbst wenn es der letzte Festivaltag ist. Für den Fall, dass es richtig schüttet und euer Zelt nicht richtig dicht ist oder sich mittlerweile ein kleiner Teich um das Zelt bildet (wenn nicht sogar im Zelt): Müllsäcke und wasserdichte Beutel mitnehmen! Wenn es schon den ganzen Tag über regnet und man eh später zum Infield geht, kann man auch ein wenig Zeit dafür investieren, seinen Rucksack und Schlafsack vor dem Verlassen des Zeltes wasserdicht einzupacken. Im Worst Case – also wenn das Zelt abgesoffen ist – habt ihr immer noch trockene Klamotten und einen trockenen Schlafsack. Und wenn ihr charmant seid, könnt ihr ggf. einen Schlafplatz im trockenen Nachbarszelt ergattern.

Wasserdicht verpacktes Notfallset – der Retter in der Not
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Es sind leider schon öfter Festivals komplett “abgesoffen”. Und wenn all eure Vorkehrungen nichts gebracht haben und durch ein heftiges Gewitter euer komplettes Zelt abgesoffen ist oder das Festival abgebrochen wird, dann hilft oft nur noch, den Weg nach Hause anzutreten. Bevor es so weit ist, muss man leider oft eine Gewitterfront im Auto “aussitzen”. Es macht daher Sinn, dort einen Satz trockene und saubere Kleidung, ein Handtuch, eventuell eine Decke oder Rettungsdecke und etwas zu essen (nichts, was sich bei Hitze im Auto verflüssigt oder schlecht wird) und zu trinken zu bunkern. Auch eine Powerbank und vielleicht eine Beschäftigung (Buch etc.) sind sinnvoll – sonst kann das Warten ein Ende des Unwetters schnell zur Geduldsprobe werden. Wenn du kein Auto hast, musst du aber nicht auf ein kleines Notfallset verzichten. Organisier dir einen wasserfesten Sack, den man oben mehrmals umschlagen und mit einer Schnalle schließen kann, und bewahre dort dein Notfallset auf. So kannst du dich wenigstens ein bisschen aufwärmen und kommst nicht patschnass und im schlimmsten Fall auch noch krank zurück nach Hause, sollte es zum Schlimmsten kommen. Es sollte immer griffbereit fertig gepackt im Zelt sein, so dass man es, sollte das Festival evakuiert werden, schnell schnappen kann. Tipp: Wenn euch auch ein geflutetes Zelt nicht vom Feiern abhalten soll, organisiert euch ein paar mehr Beutel und packt, wenn das Wetter entsprechend aussieht, auch Schlafsack und Co. wasserfest ein, Dann geht auch eine weitere Nacht im nassen Zelt, ohne dass ihr frieren müsst. Am sichersten ist es vermutlich, generell alle Kleidung in einer wasserfesten Tasche zu lagern, da kann dann nichts schief gehen.

Durchsagen auf dem Infield sind nicht dazu da, um euch zu ärgern

Zugegeben: Die zehnte Wiederholung ein und derselben Sicherheitsdurchsage kann schon nervig werden. Dennoch haben diese Durchsagen ihren Sinn, und wenn es zu einem Unwetter kommt, dann befolgt sie bitte. Das heißt: mindestens einmal vernünftig zuhören, bevor man auf Durchzug schaltet.

Helft anderen
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Nicht jeder reist mit einem eigenen Auto an. Wenn ihr also Platz bei euch habt, dann helft anderen, damit sie bei Gewitter sicher sind. Wenn ihr ganz nett seid, könnt ihr auch ein bisschen mehr Essen und Getränke im Auto bunkern – wer weiß, wer da kommt und Hilfe braucht.

Auch hat nicht jeder von vornherein eine perfekte Ausrüstung. Wenn ihr also schön im Trockenen sitzt und eure Nachbarn sich zu viert in einem semi-dichten Mini-Igluzelt kuscheln, um nicht völlig durchnässt zu werden, dann ladet die doch zu euch ein. Zumindest den hübschen Großen, der gestern mal zu dir rüber gelächelt hat 😉

Mit all diesen Tipps solltet ihr nun für den nächsten Festivalsommer bestens gerüstet sein und sicher die Sau raus lassen können.

Fotos: www.kabo-photografix.de

 

Cynthia Theisinger

#metalyoshi :P Du kannst frei sein - nur für dich - lass alles los du brauchst es nicht. Ich höre: Da blicke selbst ich nicht mehr durch Oo - von Melo-Death über Metalcore über Punk bis hin zu EBM und übelstem Industrial (hauptsache es scheppert ordentlich^^) eigentlich alles...

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