TANZWUT “Achtung Mensch”-Tour – Die Tanzwut ist zurück in Hannover!

Es war wieder soweit und die Tanzwütigen durften zum Musikzentrum Hannover pilgern, denn hierher luden die Musiker der TANZWUT anlässlich ihres neuen Albums „Achtung Mensch“. Zur Unterstützung konnten sie FLORIAN GREY gewinnen.

Diese starteten beinah unanständig pünktlich um 19:59. Von ähnlicher Vorfreude oder gar Euphorie war im Publikum wenig zu merken, und im ersten Teil des Konzerts wirkte der Applaus eher pflichtschuldig als wirklich begeistert, was mitnichten der Performance auf der Bühne zuzuschreiben war. Zum Glück konnte der Schuldige in Form eines nur minder funktionierenden Mikros gefunden werden! Bis der Fehler behoben wurde, sammelte Sänger Florian viele Sympathiepunkte, als er einfach ohne technische Hilfsmittel mit dem Publikum klönte und herumalberte.
Schnell ging es dann jedoch mit Mikro weiter und mit nun auch deutlich aufgelockerter Stimmung. Der gebürtige Hamburger stolzierte durch’s Publikum, animierte immer wieder und zeigte deutlich, wie viel Spaß er auf der Bühne hatte. Beim letzen Song „Starless Sky“ war der Funke dann endgültig auf die Versammelten übergesprungen, und unter viel Applaus und Jubel verabschiedete sich FLORIAN GREY nach knappen 45 Minuten vorerst von Hannover.

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Fotos: Mirco Wenzel

Nach einer erfreulich kurzen Umbauphase eröffnete TANZWUT dann traditionell mit Trommeln, die nach wenigen Minuten von Dudelsäcken begleitet werden. Erst als die Spannung kaum noch auszuhalten war, erhob Frontmann „Teufel“ die Stimme zu „Feuer in der Nacht“. Das Publikum feierte die Band sehr, so dass kaum zu spüren war, dass im Musikzentrum durchaus noch Platz für mehr Menschen gewesen wäre.
Nach dem Fan-Liebling „Neues Spiel, neues Glück“ hörten wir erst im dritten Song etwas aus dem neuen Album „Achtung Mensch“, nämlich das titelgebende Lied daraus. Auch hier feierten die Anwesenden gemeinsam mit der Band, die sichtlich und hörbar angetan war von ihren Fans.
Das griff „Teufel“ auch im Nachgang zu „Bis zum Meer“ auf, welches von blauem Licht untermalt, und von wogenden Händen begleitet wurde. „Wir waren schon viel zu lange nicht mehr in Hannover!“, rief er von der Bühne. Da musste ich ihm recht geben!
Besinnlich und getragen ging es in „Noch eine Flasche Wein“ weiter und wurde in seiner melacholischen Stimmung im nächsten Lied „Roter Mohn“ sogar noch übertroffen.
Wohl um Tränen zu verhindern oder allzu trübsinnige Stimmung, schauten die Spielleute in „Loch in der Mauer“ auf ihre Kindheit und Jugend in Ostdeutschland zurück. Dies gelang ohne das kleinste bisschen „Ostalgie“ und wirkte tatsächlich wie ein autobiografischer Rückblick. Das letzte bisschen Schwermut wurde dann mit „Zauberland“ weggesungen, begleitet mit der Empfehlung, „sich zu betrinken, die Kleider vom Leib zu reißen und nackt vor der Bühne zu tanzen“. Dies tat meines Wissens nach niemand, aber vielleicht waren meine Augen auch einfach nicht überall.
In der Anmoderation zu „Puppenspieler“ machte TANZWUT darauf aufmerksam, dass sie ja nicht nur Rockmusik machen, sondern auch mit Marionettentheater in Form ihres „Teatrum Diaboli“ zu verzaubern wissen. Dass sie nicht nur mit Puppen umgehen können, sondern wahre Showmen sind, zeigten sie bei der nächsten Performance, bei der die Musiker wie an Fäden gezogen aussahen, sogar während sie ihre Instrumente spielten.
TANZWUT sorgten im Musikzentrum gemeinsam mit ihren Fans für einen großartigen Abend, der vergessen ließ, dass die Herren seit über 25 Jahren auf der Bühne stehen, und genau wie ihre Zuhörerschaft keine 16 mehr sind. Dennoch ließen sie sich zu drei Zugaben überreden, die auch noch die letzten Schweißtropfen aus dem Publikum pressten.
„Hannover ist einfach der Hammer“, bekannte Bassist „der Zwilling“ nach dem Auftritt. Recht hat er!

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Fotos: Mirco Wenzel

Fazit:
Ich glaube mittlerweile, wirklich JEDER in dieser Band kann Dudelsack spielen!
Für mich ist es immer wieder beeindruckend, wie sehr die TANZWUT ihr Publikum abholt und mitreißt. Hoffentlich machen sie das noch mindestens weitere 25 Jahre !

Setlist:

1.Intro/Feuer in der Nacht
2. Neues Spiel, neues Glück
3. Achtung Mensch
4. Bis zum Meer
5. Freitag der 13.
6. Noch eine Flasche Wein
7. Roter Mohn
8. Loch in der Mauer
9. Zauberland
10. Villon
11. Bruder Leichtsinn
12. Puppenspieler
13. Narziss
14. Das Gerücht
15. Hexenweib
16. Leichen im Keller
17. Pack
18. Wir sehn uns wieder

Zugaben:
19. Götter/Schreib es mit Blut
20. Brüder im Geiste
21. Hymnus Cerberi

Ach ja: Die Tour geht weiter und noch sind Tickets verfügbar!

01.11. – Berlin, Columbia-Theater
07.11. – Wien, Szene
08.11. – Lindau, Club Vaudeville
09.11. – Stiuttgart, Im Wizemann
10.11. – Saarbrücken, Garage
15.11. – Hamburg, Bahnhof Pauli
16.11. – Köln, Die Kantine
23.11. – Zwickau, Alter Gasometer

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