CANNIBAL CORPSE und die “Ouvertüre in D-Death” 02.10.2024 live in Hamburg
Am 02.10.2025 verwandelte sich die Große Freiheit 36 in Hamburg in einen wahren Hexenkessel für die Fans des extremen Metals. Der Abend versprach eine wilde Reise durch Thrash, Death und Crossover Metal – mit SCHIZOPHRENIA, IMMOLATION, MUNICIPAL WASTE und den legendären CANNIBAL CORPSE als Hauptact. Jede Band brachte ihren eigenen Stil und ihre Geschichte auf die Bühne, und die euphorische Menge machte den Abend zu einem unvergesslichen Ereignis.
SCHIZOPHRENIA, eine junge Band aus Belgien, eröffnete den Abend. Seit ihrer Gründung im Jahr 2016 hat die Band mit ihrer energiegeladenen Mischung aus Thrash und Death Metal schnell an Bekanntheit gewonnen. Ihr Debütalbum “Recollections Of The Insane” von 2022 zeigte, dass sie sich als ernstzunehmender Neuling in der Szene etabliert haben. Ihr Auftritt in Hamburg war keine Ausnahme: Von der ersten Sekunde an legte SCHIZOPHRENIA eine beispiellose Intensität an den Tag. Mit wuchtigen Riffs und donnernden Drums brachten sie das Publikum schnell auf Betriebstemperatur. Die Band mag neu sein, aber sie zeigte, dass sie sich ihren Platz in der extremen Metal-Szene verdient hat.
Fotos: Birger Treimer
Weiter ging es mit IMMOLATION und ihrer düsteren, intensiven Präsenz. Die Band aus Yonkers, New York, die seit den frühen 90er Jahren aktiv ist, hat sich als einer der Eckpfeiler des technisch anspruchsvollen Death Metals etabliert. Mit über drei Jahrzehnten Erfahrung in der Szene brachte IMMOLATION eine bedrohliche Atmosphäre auf die Bühne, während ihre komplexen Riffs und düsteren Melodien den Raum füllten. Die Setlist bestand aus Tracks ihres letzten Albums “Acts OF God” von 2022, aber auch Klassiker wie “Everlasting Fire” und “Father, You’re Not A Father” fanden ihren Platz. Das Publikum, obwohl noch dabei, sich auf den Abend einzustimmen, war bereits von der unaufhaltsamen Energie der Band ergriffen.
Fotos: Birger Treimer
Als MUNICIPAL WASTE die Bühne betrat, änderte sich die Stimmung abrupt. Die Thrash-Crossover-Band aus Richmond, Virginia, die Anfang der 2000er gegründet wurde, brachte eine ganz andere, fast schon ausgelassene Energie mit sich. Mit ihrem Mix aus Old-School-Thrash und punkiger Geschwindigkeit sorgten sie dafür, dass der Moshpit sofort in Bewegung geriet. Songs wie “Breathe Grease” und “Born To Party” heizten die Menge richtig an. MUNICIPAL WASTE sind bekannt für ihre humorvolle und gleichzeitig aggressive Herangehensweise. Ihre Performance in Hamburg enttäuschte nicht. Überall waren Crowdsurfer zu sehen, und die Fans sangen lautstark mit. Die Stimmung war geradezu elektrisierend, während der Saal förmlich unter der fröhlichen Aggressivität bebte.
Fotos: Birger Treimer
Als Höhepunkt des Abends stiegen dann die wahren Veteranen des Death Metals CANNIBAL CORPSE auf die Bühne. Die Band, die seit ihrer Gründung 1988 den Death Metal entscheidend geprägt hat, ist für ihre gnadenlosen Live-Auftritte und brutalen Songs bekannt. In Hamburg bestätigten sie ihren Status als Titanen des Genres. Vom ersten Ton an dominierten sie die Bühne, als sie mit “Blood Blind” loslegten. Die tiefen Growls von Sänger George „Corpsegrinder“ Fisher, begleitet von den unerbittlichen Gitarrenriffs von Rob Barrett und Erik Rutan, ließen keinen Zweifel daran, warum CANNIBAL CORPSE die Spitze der extremen Musikszene erreicht haben.
Fotos: Birger Treimer
Während ihrer beeindruckenden Karriere haben CANNIBAL CORPSE nicht nur ihre musikalische Präzision verfeinert, sondern auch eine unvergleichliche Bühnenpräsenz entwickelt. Die Setlist des Abends umfasste sowohl Klassiker wie “Disposal of the Body” und “Fucked with a Knife” als auch neuere Songs von ihrem aktuellen Album “Chaos Horrific” von 2023. Die Fans, viele davon in Cannibal Corpse-Shirts und voller Vorfreude auf die Hauptspeise des Abends, feierten jede Sekunde der Show. Es gab keinen Moment der Ruhe, als der Circle Pit immer weiter wuchs, und die gesamte Menge die unbändige Energie der Band aufsaugte. Die Stimmung im Saal war ausgelassen und euphorisch – trotz der Brutalität der Musik herrschte eine positive und feierliche Atmosphäre. Die Fans waren vereint in ihrer Liebe zur extremen Musik. Es war deutlich zu spüren, dass dieser Abend so schnell nicht vergessen würde. Am Ende des Konzerts verließen die Zuschauer erschöpft, aber glücklich den Saal, noch erfüllt von der rohen Energie der Live-Performance. Zusammengefasst bot das Konzert in der Großen Freiheit 36 einen unvergesslichen Abend, der zeigte, warum IMMOLATION, MUNICIPAL WASTE und CANNIBAL CORPSE zu den bedeutendsten und respektiertesten Bands der Metalszene gehören. Jede Band brachte ihren eigenen Stil auf die Bühne. Und das Publikum, das fröhlich, ausgelassen und voller Energie war, machte diesen Abend zu einem Triumph für den extremen Metal.
Text: Helga Königshügel