FEUERSCHWANZ & WARKINGS mit Met und Miezen in der Markthalle Hamburg

(Die Fotos in diesem Beitrag stammen von dem Konzert Nürnberg)

Am letzten Freitag des Aprils bestand für alle Nordlichter gleich doppelter Anlass zur Freude: nicht nur stand ein langes Wochenende ins Haus, nein, zudem waren auch FEUERSCHWANZ endlich zu Gast in der Hansestadt Hamburg, nachdem sie ihre lange geplante Tour aus denn üblichen Gründen mehrfach hatten verschieben müssen. Die Nachfrage nach Tickets für dieses Event war so groß, dass die Hamburger Show bereits lange im Voraus ausverkauft war. Daher wurde eine Zusatzshow angesetzt, für welche die Tickets ebenfalls innerhalb kürzester Zeit vergriffen waren und welche am Vorabend, sprich dem 27.04.2023 stattgefunden hatte. Zeit also, mich am Freitagnachmittag auf den Weg zur Markthalle zu machen. Als ich dort um kurz nach 17:00 Uhr eintraf, war noch recht wenig los, dies sollte sich jedoch recht zügig ändern. Als der Einlass um 18:00 Uhr begann, hatte sich bereits eine beachtliche Schlange vor der Halle gebildet. Auch drinnen dauerte es nicht allzu lange, bis sich die Halle füllte.

Den Auftakt für den Abend übernahmen die Power-Metaler von WARKINGS. Um 19:30 Uhr gingen die Lichter im Raum aus und Hephaistos kam auf die Bühne gestampft, sah sich ein wenig um und ergriff sich dann den praktischerweise bereitliegenden Hammer, um mit diesem mehrfach auf den Boden zu donnern. So heraufbeschworen betraten dann auch die Herren WARKINGS die Bühne und warfen sich in Stellung für “The Last Battle”. Anfangs war die Stimmung im Saal noch recht verhalten, dies änderte sich jedoch recht schnell und der Vorband wurde ein warmes Willkommen zuteil. Zur Performance von “Maximus” sprang Sänger Tribune in den Graben und holte sich gesangliche Unterstützung aus dem Publikum, während für den nachfolgenden Song “Hephaistos” eben jener abermals in Erscheinung trat und die Feuerschalen auf der Bühne zur atmosphärischen Untermalung entzündete. Ganz im Motto des Feuers ging es mit “Hellfire” heiß weiter – für dieses Stück trat zudem ein weiterer Gast auf der Bühne in Erscheinung: Morgana Le Fay, welche seit dem letzten Jahr als die weibliche Stimme der WARKINGS agiert und sich sowohl mit ihren Growls als auch mit ihrem Klargesang gut ins musikalische Gesamtbild einfügte. Auch “Hearts Of Rage” wurde gemeinsam mit Morgana performt. “Are you ready to fight with us, Hamburg?”, will Tribune im Anschluss von uns wissen – der ihm daraufhin entgegenschallende Schlachtruf schien ihm als Bestätigung aber nicht auszureichen. “Das war scheiße leise!”. Na gut, dann halt noch einmal in ein paar Dezibel lauter. Endlich zufriedengestellt gab Tribune nun das Okay an seine Kollegen Viking, Crusader und Spartan und es konnte weitergehen mit “Fight” und “We Are The Fire”. Die wohl bekanntesten und beliebtesten Songs der Band, “Sparta” und “Gladiator”, bildeten das Finale des Sets. Morgana kam erneut zur Unterstützung geeilt, während das Publikum nun so langsam richtig aufwachte, lauthals mitsang und erste zaghafte Moshpit-Versuche startete. Um 20:15 Uhr war die Show dann allerdings auch schon wieder vorbei und die WARKINGS räumten die Bühne für FEUERSCHWANZ.

20230430_Warkings_Nuernberg_07

Bild 7 von 12

Fotos: André Schnittker

Nach einer halben Stunde verdunkelte sich die Markthalle dann erneut und die beiden Miezen betraten mit großen Feuerschwanz-Fahnen bewaffnet zur Intro-Musik die Bühne. Während sie die Fahnen von links nach rechts schwenkten und so ein angenehm kühles Lüftchen in die ersten Reihen fächerten, betrat nun nach und nach auch der Rest der Band die Bühne und startete mit “Memento Mori”, dem Titeltrack des (noch) aktuellen Albums, ins Set. Im vorderen Teil der Bühne flitzten Hauptmann und Hodi sowie Johanna umher und heizten der Menge (unterstützt von ein wenig Pyrotechnik) ordentlich ein, während auf einem Podest im Hintergrund Rollo mit seinem Schlagzeug thronte, flankiert von Jarne und Hans. Adäquat aufgewärmt begaben wir uns “Untot im Drachenboot” auf große Fahrt. Wohin diese Fahrt uns führen sollte? Na, auf ein “Metfest” natürlich, blöde Frage. Die bereits vorher schon ausgelassene Stimmung kochte in der Markthalle nun so richtig hoch und der Moshpit in der Mitte des Saals legte noch einmal einen Gang zu. Es schien geradezu als hätte der “Rausch Der Barbarei” von dem ein oder anderen Besitz ergriffen. Nach so viel Action gab es im Anschluss eine kleine Pause, welche Hodi nutzte, um auf das neue Album “Fegefeuer”, welches im Juli erscheinen wird, anzukündigen und um für das nächste Stück jemanden aus dem Publikum zum “Bastard Von Asgard” zu küren. Die erst kürzlich veröffentlichte Single vom neuen Album wurde zusammen mit Fabienne Erni von Eluveitie aufgenommen, muss in der Live-Version ohne diese auskommen. Nicht weiter schlimm, Hodi und Hauptmann regelten das auch im Alleingang sehr gut.

 

Zur “Ultima Nocte” wurde die Menge in zwei Hälften geteilt und übertönte sich gegenseitig mit lautstarkem Rufen a la “Hu!” und “Ha!”. Die Teilung des Publikums wurde auch für den nächsten Song beibehalten, schließlich galt es, den “Schubsetanz” in Form einer kleinen Wall of Death (klein allerdings auch nur deshalb, weil die Markthalle für solche Unterfangen wenig Platz bietet) zu performen. Erholung von so viel Rittersport sollte es erst einmal nicht geben, denn für den “Kampfzwerg” schrumpften wir uns alle solidarisch ein paar Köpfe kürzer, bevor wir uns dann doch wieder erhoben und im Takt (oder auch nicht im Takt, eigentlich egal) mithüpften was das Zeug hielt. Nach ein bisschen Klamauk vor sowie auf der Bühne kam Hauptmann nicht umher, festzustellen, dass Hodi das Publikum gut im Griff hatte. Dieser entgegnete nur “Das sind gute Hamster. Kampfhamster, natürlich!”. Um die Kampfhamster zu erfreuen, gab es einen weiteren Titel vom kommenden Album serviert: “Berzerkermode”. Das Stück ist eine temporeiche Partynummer mit eingängiger Melodie und riss sofort mit. Wenn dieses Stück und der zuvor bereits gespielte “Bastard Von Asgard” stellvertretend für den Rest des neuen Albums stehen, können wir uns hier wohl mal wieder auf eine echt starke Platte gefasst machen. Nach einem kurzen Drum-Solo von Rollo widmeten wir uns nun aber wieder der bereits bestehenden Diskographie aus dem Hause FEUERSCHWANZ. Für den “Meister Der Minne” kamen Hans und Jarne von ihren Podesten hinab und tobten zur Abwechslung mal im vorderen Bereich der Bühne umher und direkt im Anschluss machte Mieze MuschMusch einen Auftritt als “Krampus” höchstpersönlich. “Das Herz Eines Drachen” ließ den Saal im Licht hunderter Taschenlampen und Feuerzeuge erstrahlen und sorgte hiermit wohl für den atmosphärischten und besinnlichsten Moment des Abends. Andachtsvoll aber weniger ernst ging es weiter mit einem gebeteten “Hämmer Unser”, bevor Mieze Myu dann den vielfach gepriesenen und allmächtigen “Methämmer” in all seiner Herrlichkeit auf der Bühne präsentierte. Gut mit Met abgefüllt wagten sich die Wikinger nun auf eine weitere kleine Seereise Richtung Malle und feierten in ihrem Drachenboot eine Runde zu “Dragostea Din Tei” ab. Hauptmann verteilte weiter Lebensweisheiten a la “Vor der Pest ist nach der Pest, nach der Pest ist vor der Pest”, wir sagten dazu nur: “Hurra, Hurra, Die Pest Ist Da!”. Schön zu sehen, dass es neben so vielen neuen Songs (so gut diese auch sein mögen) auch noch ein echter Klassiker ins Set geschafft hat, diese kamen bis jetzt nämlich eindeutig zu kurz. Als Abschluss gab es mit “Das Elfte Gebot” schließlich die Message des Abends hinterher, bevor sich Hauptmann und co. dann von der Bühne verabschiedeten. Den lautstarken Forderungen nach einer Zugabe wurde selbstverständlich stattgegeben und so kehrten FEUERSCHWANZ bereits einige Minuten später als “Warriors Of The World” auf die Bühne zurück. Wir sollten noch eine Weile beim Thema bleiben, denn auch beim nächsten Stück waren Krieger gefragt: gemeinsam mit den “Rohirrim” galt es nun, ein letztes Mal in die Schlacht zu ziehen. Das Grande Finale der Zugabe bildeten schließlich das SEEED-Cover “Ding” sowie die Hymne “Die Hörner Höch”, zu welcher sich noch ein letztes Mal die Pommesgabeln in die Höhe reckten. Somit verabschiedeten sich FEUERSCHWANZ nach ihrem gut 90-minütigen Set aus der Hansestadt Hamburg und ließen eine durchgeschwitzte, aber glückliche Menge in der Markthalle zurück. Ein wahrlich heißer Abend – wenn auch zum Glück nicht ganz so heiß wie der vorherige, hier hatten sogar die Feuermelder der Markthalle während der Show Alarm geschlagen. Draußen gab sich das Wetter derweil redlich Mühe, uns alle wieder abzukühlen und begrüßte die aus der Markthalle strömende Menge mit kaltem Regen. Da blieb nur eins: wärmende Erinnerungen an die gerade gesehene Show sowie die Vorfreude auf das neue Album “Fegefeuer” und die zugehörige Tour, welche die Band bereits nächstes Jahr erneut nach Hamburg bringen wird.

20230430_Feuerschwanz_Nuernberg_03

Bild 1 von 19

Fotos: André Schnittker

Setlist WARKINGS:

1. The Last battle
2. Maximus
3. Hephaistos
4. Hellfire
5. Heart Of Rage
6. Fight
7. We Are The Fire
8. Sparta
9. Gladiator

Setlist FEUERSCHWANZ:

1. Memento Mori
2. Untot Im Drachenboot
3. Metfest
4. Rausch Der Barbarei
5. Bastard Von Asgard
6. Ultima Nocte
7. Schubsetanz
8. Kampfzwerg
9. Berzerkermode
10. Rollos Hammer (Drum Solo)
11. Meister Der Minne
12. Krampus
13. Das Herz Eines Drachen
14. Methämmer
15. Dragostea Din Tei
16. Hurra Hurra, Die Pest Ist Da
17. Das Elfte Gebot
18. Warriors Of The World
19. Rohirrim
20. Ding
21. Die Hörner Hoch

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner