SALTATIO MORTIS – “Für immer frei” Tourfinale in Hamburg

Noch eine Tour, die durch die Corona–Pandemie verschoben und verschoben und verschoben… wurde, fand Samstag, den 3.12. ihren furiosen Abschluss. Wir waren für euch an verschiedenen Stationen der SALTATIO MORTIS-Tour vor Ort – und natürlich auch bei ihrem beispiellosen Finale in Hamburg!

SALTATIO MORTIS gelten wohl völlig zurecht als die Punks der Mittelalter–Rock–Szene. Sie sind laut. Laut in Musik wie Meinung, letztere nicht selten provokant und oft unbequem. Genau dafür lieben ihre Fans sie, die in Scharen zum Konzert in die Edel.optics Arena, nach Hamburg pilgerten. Die Schlange vor dem Eingang wollte und wollte kein Ende nehmen, und so war die Vorband ANTIHELD gezwungen, bereits anzufangen, als viele der Besucher*Innen noch vor den Toren standen. Das tat jedoch der Stimmung von Band und Publikum keinen Abbruch. Begeistert und voller Elan wurde mitgesungen, gesprungen und gefeiert. Überraschend war das einheitliche Innehalten beim Song „Irgendwo stirbt grad ein Kind“. Die Halle wurde so leise, dass jedes kleinste Husten überlaut wirkte.
Genau wie beim Hauptakt befassen sich die Texte bei ANTIHELD mit politisch relevanten und teilweise schmerzhaften Themen. SALTATIO MORTIS hätte also kaum eine bessere Band finden können, um ihr Publikum auf den Abend mit ihnen einzustimmen. „Wir sind hier, um Saltatio eine Bühne vorzubereiten“, sagte Sänger Luca bereits zu Beginn ihres Auftritts. Das haben sie definitiv geschafft! Nach dem Abgang der Punkrocker aus Stuttgart waren viele Shirts durchgeschwitzt und viele Kehlen wundgesungen. Gut, dass noch ein wenig Zeit blieb, selbige zu befeuchten.

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Fotos: Markus Horne

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Fotos: Ulli

Nachdem die Hymnen „Schrei nach Liebe“ und „Sternhagelvoll“ vom Band liefen, eröffneten SALTATIO MORTIS mit „Große Träume“ ihren langerwarteten Auftritt. Bis in die letzten Reihen wurde mitgesungen, geklatscht, getanzt und gefeiert. Ja, Hamburg hatte sehnsüchtig auf die Jungs aus Karlsruhe gewartet. „Was ist denn das für ein wahnsinniger Empfang?!“, freut sich Sänger Alea nach den ersten Songs. Dieser kam den Musikern tatsächlich sehr gelegen, da die für gewöhnlich eingesetzte Pyrotechnik im Veranstaltungsort leider verboten ist, und durch das Feuer in den Fans ersetzt werden musste. Und wie sie das ersetzt haben! Die Konzerte von SALTATIO MORTIS haben noch nie durch Langeweile geglänzt, aber was Hamburg der Band an diesem Abend geschenkt hat, kann nur als legendär bezeichnet werden.

Das Publikum hat bei wirklich jedem Song mitgesungen und zwar in einer Lautstärke und Intensitität, die eine Gänsehaut nach der anderen hervorrief. Bei einem der wenigen ruhigen und getragenen Liedern der Tour, „Nichts bleibt mehr“, hat es Sänger Alea sogar zu Tränen gerührt, mit welcher einfühlsamen Kraft die Fans ihn bei diesen Zeilen begleitet haben.

Das gemeinsame Springen zu „Wachstum über alles“ oder „Mittelalter“ ist schon bekannt und geliebt und wurde natürlich auch in Hamburg zelebriert. Moshpits, Tanzeinlagen und Gesänge rundeten diesen wundervollen Abend ab, der uns schließlich alle k.o. und glücklich in die Kälte der Nacht entließ. Saltatio wollte Feuer und Hamburg hat gebrannt. „Wow, seid ihr geil!“, bedankte sich die Band mehrfach bei ihren Fans. Genau das fasst diesen intensiven Abend ausgezeichnet zusammen.
Mal wieder zeigte sich, wie sehr sich die Musiker vom Mittelaltereinheitsbrei über Met und nie geschlagene Schlachten abheben, und wie gut es funktionieren kann, mittelalterlichen Rock mit aktuellen politischen Themen zu verknüpfen. Bitte mehr davon!

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Fotos: Markus Horne

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Fotos: Ulli

PS: Auch wenn die Tour für Deutschland abgeschlossen ist, habt ihr immernoch in der Schweiz und Österreich Chancen auf eine Karte.

15.12. – Zürich, Komplex 457
16.12. – Linz, Posthof
17.12. – Wien, Simm City

Setlist „Für immer frei“ – Tour

1.Große Träume
2. Ein Stück Unsterblichkeit
3. Dorn im Ohr
4. Wo sind die Clowns
5. Loki
6. Brot und Spiele
7. Wachstum über alles
8.Linien im Sand
9. Brunhild
10. Odins Raben
11. Merseburger Zauberspruch
12. Heimdall
13. Drunken Sailor
14. Pray To The Hunter
15. My Mother Told Me
16. Mittelalter
17. Rattenfänger
18. Seitdem du weg bist
19. Hypa Hypa
20. Für immer jung
21. Nichts bleibt mehrfach
22. Unsere Zeitgeist
23. Prometheus
24. Ich werde Wind
25. Ein Traum von Freiheit
26. Bring mich zurück
27. Spielmannsschwur
28. Remmidemmi

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