FROZEN PLASMA mit Support NÓRDIKA und DECENCE live in Berlin
Gerade noch in Hameln auf der großen Bühne in der Rattenfängerhalle, jetzt schon wieder im gut 300 km entfernter Berlin in einem Club. Aber größer ist ja bekanntlich nicht immer auch besser, so freuen sich an diesem Abend 270 Fans auf den Auftritt von FROZEN PLASMA. Natürlich ist die Bands nicht allein unterwegs, sondern hat direkt zwei weitere Bands im Vorprogramm. DECENCE und NÓRDIKA machen den Anfang und bringen das Publikum ordentlich auf Betriebstemperatur, entweder auf den Beinen oder an der Bar, jeder so, wie er den Abend lieber verbringen möchte.
DECENCE
Durch einige technische Probleme steht DECENCE erst 30 Minuten später als geplant auf der Bühne. Aber schon damit sorgen sie für Abwechslung. Sänger Oliver Mietzner ist von gleich 3 Frauen umringt, die sich um Machines, Mixing und Backgroundgesang kümmern. Ein Bild, das man in der doch männergeprägten Szene eher selten sieht. Dennoch leiden sie anfangs etwas unter dem normalen Opener-Problems. Die Stimmung kommt nur langsam ins Rollen. Nachdem die ersten Interaktionsversuche eher ins Leere gehen, sieht es ein paar Songs später schon ganz anders aus. Das Publikum macht immer mehr mit und immer mehr fangen an zu tanzen. Das Zusammenspiel wirkt fast perfekt zwischen den Beats und der Stimme von Oliver, die schon fast an VNV Nation erinnert. Da ist es gleich umso trauriger, dass der ganze Auftritt etwas leise ist. Wenn man sich in den ersten Reihen noch fast ohne Probleme unterhalten kann, ist etwas nicht ganz richtig, auch wenn man der Band hierbei keine Schuld geben kann.
Bilder: Cynthia Theisinger
NÓRDIKA
NÓRDIKA ist das Soloprojekt des mexikanischen Künstlers Héctor A. Marin. Heute steht er jedoch nicht alleine auf der Bühne, sondern hat noch Tommes von READJUST am Keyboard dabei, um sich voll und ganz auf das Singen konzentrieren zu können. So gibt es einen Song nach dem anderen auf die Ohren, die fast abwechselnd in Englisch und Spanisch vorgetragen werden. Die Stimmung ist in der kurzen Umbaupause nicht abgebrochen, so tanzen direkt die ersten freudig weiter. Der ganze Club wird langsam immer voller, wodurch es auch immer wärmer wird. Das ganze Konzert über rennt Héctor auf der Bühne auf und ab und heizt das Publikum so noch weiter an. Dies wird nochmal auf das nächste Level gehoben, als Felix Marc von FROZEN PLASMA auf die Bühne kommt, um zusammen mit ihm einen Song zu performen, die sie zusammen geschrieben haben. Auch wenn Felix vielleicht der Mann des Abends ist, schafft er es dennoch, Héctor nicht die Bühne zu stehlen. Es ist ein perfektes Zusammenspiel der beiden Künstler, welches aber auch schonmal einen Vorgeschmack auf das gibt, was uns gleich erwarten sollte.
Bilder: Cynthia Theisinger
FROZEN PLASMA
Man muss das Rad ja nicht neu erfinden. So kommen FROZEN PLASMA zum Intro von “Age After Age” auf die Bühne, was auch der klassische erste Song des Auftritts ist. Eins ist direkt bemerkbar: Die dreieckige Bühne in der Ecke des Clubs ist einfach viel zu klein für Sänger Felix Marc. Aber entweder steckt Felix mit seiner Energie direkt das Publikum an oder anderes herum. Alle sind am Tanzen und die Stimmung erhöht die Raumtemperatur sofort um weiter 5 °C. Als zu “Gefühlsmaschine” der Live-Stream auf unserer Facebook Seite angeworfen wird, legt das Publikum tatsächlich nochmal einen drauf, bis auch die allerletzten Reihen tanzen. Felix springt dazu wie wild über die Bühne. Damit zeigt sich Berlin von seiner besten Seite und macht allen zuhause geblieben eine schlechtes Gewissen. Wären sie mal doch vorbei gekommen. Da hätten sie auch die bunt gemischte Setlist gehört. Alt und neu, selten gespielte Songs und garantierte Klassiker, es fehlt nichts. Mit “Nautic” gibt es den ersten Song vom neuen Album, welches 2020 zum 15-jährigen Jubiläum erscheint sagt uns Felix. Einen selten gespielten Song gibt es anschließend mit “Stare At The Moon”, was einigen Besuchern direkt ein Lächeln ins Gesicht treibt. Mit “Give Back The Moments” gibt es sogar einen Song von Felix’s Solo-Projekt.
“Ich hab grade was zu trinken bestellt, solltet ihr auch tun, wird ein heißer Abend” sagte uns Felix schon zu Beginn des Konzerts, womit er sogleich das Thema des Abends vorgibt. Immer wieder gibt es eine Anspielung auf das jeweils aktuelle Getränk der Musiker. Zugleich schafft es ab und zu auch der ein oder andere Drink ins Publikum, welcher brüderlich geteilt wird – auch wenn es eine Wodkaflasche ist. Das Publikum revanchiert sich und reicht Felix zwischendurch einen Shot auf die Bühne.
Bilder: Cynthia Theisinger
Die Stimmung könnte nicht besser sein. Während das Publikum wild tanzt und Felix die Bühne für sich beansprucht, kann sich auch der sonst so ernst bleibende Vasi Vallis ab und zu ein Lächeln nicht verkneifen. Daran kann auch eine minimaler Tonausfall nichts ändern oder als Felix während eines Songs fast von der Bühne fällt, was er später als Nahtoderfahrung schildert. Nach ca. 80 Minuten wollen die beiden Künstler die Bühne verlassen, beschließen aber die Zugabe direkt zu spielen, da der Backstage-Bereich am anderen Ende des Clubs ist und somit der Effekt der Zugabe etwas sinnlos wäre, erzählt uns Felix. Es folgt nicht nur eine, sondern gleich zwei Zugaben, welche mit den größten Hits der Band bestückt sind. Die Rede ist natürlich von “Tanz Die Revolution” und “Warmongers”. Hier gibt das Publikum nochmal alles, bevor es direkt mit der Aftershow-Party weiter geht.
Bilder: Cynthia Theisinger
Eine Zeit sich auszuruhen gibt es für Felix und Vasi jedoch nicht direkt. Vor der Bühne warten schon die ersten Fans für Fotos und Autogramme, um welche sich direkt gekümmert wird.
Setlist:
Age after Age
Condense
Foolish Dreams
Nautic
Gefühlsmaschine
Speed of Life
Stare at the Moon
Almond Flowers
Give Back the Moments
Irony
Safe.Dead.Harm
Living on Video
Murderous Trap
Zugaben:
Earthling
Tanz die Revolution
Warmongers