HÄMATOM Bestie der Freiheit Release Tour

HÄMATOM will nicht nur auf den heimischen Plattentellern mit ihrem neuen Album die Bestie rauslassen: Zur neuen Scheibe “Bestie der Freiheit” gibt es direkt die passende Release Tour. Da es sich alleine schlecht feiert, sind HELDMASCHINE mit von der Partie, die auch ein Release zu feiern haben. Wir waren für euch im ausverkauften Hamburg, bei wohl einer der besten Feiern des noch so jungen Jahres, dabei.

HELDMASCHINE rollt das R

Punkt 19 Uhr und die schon gut gefüllte Halle verdunkelt sich. Plötzlich wird die Bühne durch die Kostüme der Musiker blau beleuchtet. Kurze Zeit später schallen die ersten Töne durch den Raum. “Himmelskörper” ist der erste Song des Abends. Das Publikum ist direkt Feuer und Flamme, auch wenn zunächst noch ein paar Tonprobleme bestehen. Das ändert sich jedoch mit dem nächsten Song “Gegenwind”. Jetzt kann keiner mehr meckern und die Feier kann beginnen.  Auf der Bühne ist die Stimmung ebenfalls ausgelassen und ganz nebenbei stellt sich die Frage, warum nur wenige Personen, wie zum Beispiel Till Lindemann, das “R” rollen. Wer bisher dachte, dass die Outfits nicht noch mehr abgespaced werden können, hat sich getäuscht. Zu “Radioaktiv” trägt der Sänger einen Cyberrucksack, der Laser Richtung Publikum schießt. Danach kommen HELDMASCHINE auch schon fast zum Ende.

Aber es geht “Weiter”. Hierbei heißt es für Frontmann René Anlauff jedoch erst mal “Weiter” bis zur Bar, denn er hat sich dort ein Bier bestellt und versucht nun, es sich per Crowdsurfen abzuholen. Zurück geht es mit den Füßen voran, ein Anblick, den man auch nicht zu häufig hat. Nachdem er wieder auf der Bühne steht ist es aber leider wirklich vorbei und so verabschieden sich die Helden um Platz für HÄMATOM zu machen.

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HÄMATOM feiern eine Drecksau-Party mit mehr als nur ein paar neue Hymnen

Ein weißer Vorhang verdeckt die Bühne bevor der Raum sich erneut verdunkelt. Die Menge macht sich bemerkbar, treffen mit ihren Zurufen aber noch nicht auf die Himmelsrichtungen, sondern zunächst auf ein Video, das auf dem Banner abgespielt wird. Kaum vorbei ist der Vorhang auch schon Geschichte und unsere Augen fallen direkt auf den Käfig in der Mitte der Bühne, in dem sich Nord befindet. “Zeit für neue Hymnen” – mit einem besseren Song kann man eine Album Release Show wohl nicht eröffnen. Im Laufe des Songs befreit sich Nord mit einem ordentlichen Knall aus dem Käfig und die metaphorische Bestie ist befreit. Es geht direkt weiter mit neuem Material: “Mein Leben – Meine Regeln”. Es folgt eine bunte Mischung aus neuen und alten Songs, bei der ein oder andere Klassiker seinen Platz findet.

Wer bei der ganzen Party auch mal einen Blick auf die Bühne abseits der Künstler wirft, wird von einem bisher für HÄMATOM ungewöhnlichen Bühnenbild begrüßt. Ein Banner ist zwar da, wird zum Teil jedoch von großen LED-Bildschirmen überdeckt, die vielseitig verwendet werden. Mal für Textpassagen, mal Videos, mal Bilder oder auch Livecams von allen 4 Künstlern, jedoch primär von Süd, dem Drummer der Band. Aber auch nicht alles hat sich geändert. So holt West während “Schutt und Asche” die alt bewährte T-Shirt-Kanone hervor. Auch danach zu “Lichterloh” steht die Bühne in Flammen, als Nord Funken aus den Händen sprühen, aber es wäre irgendwie auch komisch, wenn dies nicht so wäre.

Dann wird es noch einmal dunkel in der Halle und zu den ersten Akkorden von “Mörder” wird Nord auf einem Elektrischen Stuhl zurück auf die Bühne gefahren – natürlich begleitet von raffiniert eingesetzter Pyrotechnik. Eine bessere Untermalung des Songs gibt es wohl nicht. Doch HÄMATOM möchten auch beweisen, dass sie nicht nur laut können und so wird kurzerhand “Totgesagt doch Neugeboren” akustisch gespielt. Naja, zumindest so halb denn irgendwann geht es zurück zum üblichen HÄMATOM Sound. Nach “Kids”, einem Cover von MATERIA, verlässt das Quartett vorerst die Bühne. Durch die immense Zugabe Rufe des Publikums lassen die sich aber nicht lange bitten und stehen fast direkt wieder auf der Bühne. “Wir sind Gott” heißt es im Anschluss. Gefolgt von “Eva” und schlussendlich dem wohl größten Klassiker “Leck Mich!”. Das ist wohl einer der wenigen Momente, in dem man sich wirklich freut so viele Mittelfinger in Richtung Bühne gestreckt zu sehen. Nach einer grandiosen Show verabschieden sich die Künstler aber nun leider wirklich von der Bühne und lassen ein verschwitztes, glückliches Publikum zurück während im Hintergrund noch leise “Todesmarsch” als Outro zu hören ist.

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Im Studio hatten die Jungs von HÄMATOM noch einige Bedenken, welche Songs Live wohl gut ankommen. Im Laufe dieser Tour sollte sich diese Frage aber geklärt haben, denn alle Songs kommen fabelhaft an. Auch durch die Textsicherheit der Fans kann man sich wohl sicher sein – HÄMATOM hat ein brillantes Album herausgebracht, denn wir befanden uns gerade einmal einen Tag nach Release und schon wurde alles sicher mitgesungen. Die Tour steht dem Album in keinster Weise nach und so hatten alle eine geile Zeit. Zumindest hat man  kein enttäuschtes Gesicht sehen können – sowohl vor als auch auf der Bühne, auch wenn Letzteres durch die Masken eher schwer ist.

 

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