{"id":8744,"date":"2018-07-03T18:01:55","date_gmt":"2018-07-03T18:01:55","guid":{"rendered":"http:\/\/sharpshooter-pics.de\/?p=8744"},"modified":"2018-09-21T13:22:20","modified_gmt":"2018-09-21T13:22:20","slug":"tuska-open-air-29-06-2018-01-07-2018","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sharpshooter-pics.de\/2018\/07\/03\/tuska-open-air-29-06-2018-01-07-2018\/","title":{"rendered":"Tuska Open Air, 29.06.2018-01.07.2018"},"content":{"rendered":"
Im Vergleich mit deutschen Festivals gibt es aber einige Unterschiede, durch die Lage gibt es beim Tuska keinen Campground. In der Regel ist es aber auch kurzfristig m\u00f6glich, noch ein gerechtes Hotel zu finden, auch wenn es etwas au\u00dferhalb liegt, da Helsinki durch Tram und Metro gut vernetzt ist.<\/p>\n
Auf dem Gel\u00e4nde gibt es auch einen gro\u00dfen Unterschied: Alkohol gibt es nur in bestimmten, abgetrennten Bereichen, in die nur Vollj\u00e4hrige hinein kommen. Diese liegen etwas weiter weg von den B\u00fchnen entfernt, sodass dadurch die Menge automatisch aufgeteilt wird. Aus diesen Bereichen etwas mit hinaus zu nehmen ist nicht m\u00f6glich, was sich nat\u00fcrlich auf die Stimmung wiederspiegelt.<\/p>\n
Des Weiteren ist es erlaubt einen Rucksack und Essen mit auf das Gel\u00e4nde zu nehmen, was hierzulande eher die Ausnahme ist. Im Publikum selbst sieht man auch immer wieder Gesichter, die man sonst nur von der B\u00fchne kennt. So ist es nicht verwunderlich unter den rund 12.000 Besuchern den ein oder anderen K\u00fcnstler von unter anderem Children Of Bodom oder Apocalyptica zu sehen, auch wenn diese nicht auf dem Festival spielen.<\/p>\n
Das Billing ist gut gemischt und bietet allen Bereichen der harten Musik eine Heimat: sei es Metalcore, Hard Rock, Death Metal oder was auch immer Carpenter Brut machen. Bei den auftretenden K\u00fcnstlern wird ein breites internationales Line-up geboten, aber auch viele lokale Bands finden ihren Platz.<\/p>\n
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Auch wenn das Tuska daf\u00fcr bekannt ist, dass es dort nie regnet, beginnt f\u00fcr uns das Festival mit einem leichten Schauer, nachdem Baest, Crowbar und Tribulation dem Publikum schon ordentlich eingeheizt haben.<\/p>\n
Turmion K\u00e4til\u00f6t wissen dem Nieselregen mit viel Feuer und einem Flammenwerfer entgegenzuwirken, und so dauert es nicht lange, bis die Sonne wieder fr\u00f6hlich scheint. Die Finnen zeigen die musikalische Vielfalt des Metal-Genres auf dem Festival. Eskimo Callboy meets Black Metal. Die Texte sind fast ausschlie\u00dflich auf Finnisch, was aber auch das internationale Publikum weniger st\u00f6rt. Laune machen die Jungs, und das auch \u00fcber ihr ganzes Set.<\/p>\n
Weiter geht es zur zweiten Hauptb\u00fchne, welche gl\u00fccklicherweise im Zelt steht, denn zu den ersten T\u00f6nen zu Moonsorrow beginnt es erneut zu regnen. Die finnische Pagan-Band spielt ein Set, wie man es von ihnen kennt: einfach und ohne \u00dcberraschungen.<\/p>\n
Zur\u00fcck im Freien begr\u00fc\u00dfen uns Dead Cross auf der B\u00fchne, die US-Amerikaner um Mike Patton gehen mit ihrem Hardcore Punk direkt aufs Ganze und spielen eine Mischung aus harten Riffs und melodischen Parts im st\u00e4ndigen Wechsel. Die Menge feiert, und so holt sich die Band zum Ende ihres Sets gleich ein paar Fans auf die B\u00fchne, um mit ihnen zusammen zu feiern. So soll es doch sein, oder?<\/p>\n
Weiter geht es mit der norwegischen Band Leprous. Trotz des eher sehr ruhigen progressiven Metal kommt beim Publikum einiges an Stimmung auf. Zu ihnen l\u00e4sst es sich noch mal richtig entspannen, bevor es mit den letzten Bands des Abends noch einmal richtig losgeht.<\/p>\n
Nun kommen wir zum ersten Headliner des Abends: Arch Enemy. Wie gewohnt, lassen diese nicht viel Zeit verstreichen und starten mit \u201aThe World Is Yours\u2018 stark in ihr Set. Einige Feuerfont\u00e4nen lassen nat\u00fcrlich auch nicht lange auf sich warten. Alissa springt wie gewohnt ungehalten auf der B\u00fchne auf und ab, und das Publikum kommt richtig in Fahrt. Insgesamt hebt sich der Auftritt jedoch nicht von anderen Arch Enemy-Konzerten ab, ist aber dennoch top. Die Band liefert seit Langem auf einem sehr hohen Level ab, auf welchem es schwer ist, noch etwas zu verbessern.<\/p>\n
Dadurch, dass es auf dem Tuska keine Spielpausen zwischen den Hauptb\u00fchnen gibt, ist es noch recht leer, als Meshuggah die ersten T\u00f6ne spielen. Dies soll sich aber schnell \u00e4ndern, denn viele sind nur f\u00fcr die Schweden angereist. Entsprechend muss das Publikum auch nicht sonderlich motiviert werden und ist von Anfang an voll dabei. Es folgt ein guter, aber weniger besonderer Auftritt der Band.<\/p>\n
Body Count beenden den ersten Tag des Tuska Festivals. Die bekannte Metal-Formation um Rapper Ice T gewinnt jedoch mit einem Song, der nicht von ihnen ist: \u201aRaining Blood\u2018 von Slayer. Dies aber auch nicht ohne Grund, denn sie haben mit Dave Lombardo einen ehemaligen Trommler von Slayer dabei. Anschlie\u00dfend wird dieser schnell gewechselt, und es geht in normaler Besetzung weiter mit \u201aBowels Of The Devil\u2018. Es folgt ein Set mit viel guter Musik und noch mehr Humor in den Pausen. Immer mit dabei: der eigene Sohn von Ice T, Little Ice als Vocal Backup. Nach 90 Minuten ist der Auftritt vorbei und der erste Tag abgeschlossen, noch bevor es \u00fcberhaupt zu d\u00e4mmern begonnen hat.<\/p>\n
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F\u00fcr uns startet der Samstag erst zu The 69 Eyes, nachdem Tyrantie, Galactic Empire und Beast In Black das Publikum schon auf Betriebstemperatur brachten. The 69 Eyes sorgen direkt f\u00fcr Schreikr\u00e4mpfe in den ersten Reihen, k\u00f6nnen aber auch mit ihrer Musik \u00fcberzeugen. Einen langen Anfahrtsweg hatten die Dark-Rocker zumindest nicht, da sie in Helsinki ein Heimspiel feiern. Stimmung m\u00f6chte beide den ersten Liedern noch nicht wirklich aufkommen, bessert sich jedoch gegen Ende, was zeigt, dass die meisten nur f\u00fcr wenige Songs gekommen sind.<\/p>\n
Anschlie\u00dfend geht es weiter mit Mokoma auf der Freiluftb\u00fchne, die Finnen bringen mit ihrem Thrash Metal einen deutlich h\u00e4rteren Ton auf die B\u00fchne, welcher durchaus f\u00fcr Stimmung beim Publikum sorgt. Hierzulande sind die Jungs recht unbekannt, haben in Finnland aber eine gro\u00dfe Fan-Gemeinde und auch mit dem ein oder anderen Album Goldstatus erreicht.<\/p>\n
Anschlie\u00dfend wird es wieder exotischer: Carpenter Brut ist ein franz\u00f6sischer Elektro-DJ, welcher mit Live-Unterst\u00fctzung in Form von Drums und Gitarre die Achtziger neu aufleben l\u00e4sst. Die Musik ist zwar nicht ganz dem Metal zuzuordnen, macht aber dennoch sehr viel Spa\u00df. Neben den eigenen St\u00fccken, welche prim\u00e4r instrumental sind, werden auch ein paar Songs gecovert, unter anderem \u201aManiac\u2018 von Michael Sembello.<\/p>\n
Mit Emperor geht es im Anschluss wieder deutlich h\u00e4rter zu. Die Norweger sind eine der einflussreichsten Black Metal-Bands \u2013 und das merkt man auch. Vor der B\u00fchne haben sich viele Leute versammelt, die die Truppe ordentlich abfeiern. Die Band stellt unter Beweis, dass sie zu Recht so bekannt ist, hat sonst aber eine recht unauff\u00e4llige Show.<\/p>\n
Mit Hallatar steht danach eine recht neue Band auf der B\u00fchne. Die Mitglieder sind jedoch alte Bekannte. Dieser Vorteil beschert ihnen auch direkt ein gro\u00dfes Publikum vor der B\u00fchne. Auch an ihren Instrumenten wissen die Jungs zu \u00fcberzeugen und bauen so schon ordentlich Stimmung f\u00fcr den ersten Headliner am Samstag auf.<\/p>\n
Die Rede ist von Kreator, gleich zu Beginn werden auf der B\u00fchne einige Bengalos gez\u00fcndet, welche das Folgende nur erahnen lassen. Die deutschen Thrash-Gr\u00f6\u00dfen fackeln nicht lange und bringen das Publikum mit vielen harten Riffs zum Kochen. Auch in Finnland hat die Band in ihren vielen Band Jahren viele Fans gefunden, aber auch hier verl\u00e4uft der restliche Auftritt in normaler Kreator-Manier und f\u00e4llt nicht sonderlich auf.<\/p>\n
Bei At The Gates im Zelt sieht es anschlie\u00dfend nicht anders aus, eine Show wie jede andere der Band, keine gro\u00dfen Besonderheiten, nicht viel Gerede, nur viel und guter Melodic Death. Einzig die Stimme von S\u00e4nger Tomas Lindberg scheint etwas in die Jahre gekommen zu sein, was aber nach 28 Jahren Band-Geschichte nicht sonderlich verwundert.<\/p>\n
Den Tagesabschluss bereiten uns Gojira, auf welche sich, wenn man sich an den T-Shirts der Besucher orientieren kann, sehr viele gefreut haben. Sie sind zwar die erste Band, die mit etwas Versp\u00e4tung auf die B\u00fchne kommt, verlieren aber keine weitere Zeit und starten direkt in ihr Set. Ihnen ist die Spielfreude geradezu anzusehen, und das merkt auch das Publikum. Dort tobt der B\u00e4r \u2013 und das sollte sich so schnell auch nicht \u00e4ndern. Auch wenn viele nicht genug von dem Tech Death-Metal der Band bekommen k\u00f6nnen, ist auch deren Spielzeit nach 90 Minuten irgendwann vorbei, und das Gel\u00e4nde leert sich erneut.<\/p>\n