{"id":58367,"date":"2023-05-05T22:07:22","date_gmt":"2023-05-05T20:07:22","guid":{"rendered":"https:\/\/sharpshooter-pics.de\/?p=58367"},"modified":"2023-05-06T08:42:41","modified_gmt":"2023-05-06T06:42:41","slug":"60-flammenwerfer-sagen-mehr-als-1000-worte-sabaton-babymetal-lordiin-hannover","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sharpshooter-pics.de\/2023\/05\/05\/60-flammenwerfer-sagen-mehr-als-1000-worte-sabaton-babymetal-lordiin-hannover\/","title":{"rendered":"60 Flammenwerfer sagen mehr als 1000 Worte – SABATON, BABYMETAL & LORDI in Hannover"},"content":{"rendered":"
\u201cThe Tour to End all Tours\u201d – F\u00fcr die gro\u00dfe Arena-Tour der Schweden von SABATON, die zum Gl\u00fcck nicht ihre letzte ist, sondern deren Name vielmehr an den Titel des aktuellen, 2022 erschienene Albums \u201cThe War To End All Wars\u201d angelehnt ist, wurde mit 60 Flammenwerfern und einem \u00fcbergro\u00dfen Schriftzug der Tour gro\u00df aufgefahren \u2013 und auch das Vorprogramm, bestehend aus BABYMETAL und LORDI, konnte sich sehen lassen. Nun war es endlich so weit, die Tour machte in Hannover in der ZAG Arena halt.<\/p>\n
Schon in der Bahn, die an diesem Tag einige Zusatzz\u00fcge zum Expo Plaza stellte, wurden die ersten alkoholischen Kaltgetr\u00e4nke zu sich genommen und der Anzahl der zur Szene passenden Band- und Festival-Shirts nach zu urteilen w\u00fcrde es voll werden – rund 8.500 Fans fanden am Ende den Weg in die Arena.<\/p>\n
Los ging die wilde Fahrt mit LORDI. Seinerzeit, in aller Munde durch ihre Teilnahme am ESC, sind die Finnen auch heute noch ein Garant f\u00fcr eine gute Show. So auch an diesem Abend – auch wenn Mr. Lordi scherzhaft sagte, dass die Anwesenden jetzt Pech h\u00e4tten und sich statt mit schwedischem und japanischem Metal erstmal mit finnischem Hardrock zufriedengeben m\u00fcssen. Das Versprechen an SABATON \u201cTo let you guys sweat your balls off\u201d haben sie auf jeden Fall eingel\u00f6st. Showm\u00e4\u00dfig gab es wieder so einiges zu sehen – nat\u00fcrlich in erster Linie die gruselig-genialen Kost\u00fcme, die Skelette, die an dem schon f\u00fcr SABATON bereitstehenden Stacheldrahtzaun platziert waren, ausfahrbare Fl\u00fcgel, Co\u00b2-Kanonen, eine Kettens\u00e4ge. Hier gab es was f\u00fcr die Augen UND die Ohren – und das sollte sich diesen Abend nicht mehr wirklich \u00e4ndern\u2026<\/p>\n\n\n\t
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\u2026 oder vielleicht doch\u2026 Nach gut 40 Minuten LORDI und einer erfrischend kurzen Umbaupause war es Zeit f\u00fcr BABYMETAL. Man mag von der Band halten, was man mag, aber live haben sie irgendwie nicht so richtig gez\u00fcndet. Es ist vermutlich schon etwas schwierig, als Band mit sehr viel Choreo und wenig \u201cechtem\u201d Metal vor einer Band wie \u201cnoch ein Bier\u201d-SABATON zu spielen. Das Hannoveraner Publikum reagierte verhalten – und das nicht nur, weil es eben Hannoveraner sind, denn dass die Anwesenden ordentlich feiern und die Matte kreisen lassen konnten, hatte man bei LORDI und w\u00fcrde man bei SABATON sp\u00e4ter noch sehen – bei BABYMETAL allerdings sah man in unschl\u00fcssige Gesichter. Ist das Kunst oder kann das weg? Musikalisch klar auf hohem Niveau, auch wenn hier die Band an sich mit Masken verh\u00fcllt in den Hintergrund gestellt wurde und nur die drei S\u00e4nger- und T\u00e4nzerinnen die Show bestritten. Und eben das war die Crux an der Sache – bei Metal erwartet man fliegende Haare und Gitarrensoli – hier gab es – b\u00f6se gesagt \u201cRumgehopse und Wedeln mit den Armen\u201d. Zus\u00e4tzlich gab es bis auf ein \u201cHallo Hannover! Wir sind BABYMETAL, alles gut?\u201d so gut wie keine direkten Ansagen – die komplette Show wirkte komplett durchgeplant – jeder Schritt, jedes Wort – nichts wurde dem Zufall \u00fcberlassen. Irgendwie wirkte das alles zu k\u00fcnstlich, denn dass man eine Show auch durchplanen kann, und sie trotzdem nat\u00fcrlich wirkt, konnte man bei der Hauptband des Abends deutlich sehen.<\/p>\n
(Normal w\u00fcrdet ihr hier nun Bilder von BABYMETAL finden. Aufgrund der weder akzeptablen noch nachvollziehbaren vertraglichen Vorgaben des Bandmanagements von BABYMETAL haben sich jedoch alle Redaktionen in Hannover geschlossen dazu entschieden, auf Fotos der Band von diesem Abend zu verzichten.)<\/p>\n
Kaum hatten BABYMETAL die B\u00fchne verlassen, flammten im Publikum immer wieder vereinzelt \u201cNoch ein Bier\u201d-Sprechch\u00f6re auf – und je n\u00e4her das Ende der Umbaupause r\u00fcckte, umso lauter und durchgehender wurden diese. Ob SABATON will oder nicht – dieses Markenzeichen werden sie wohl nie wieder los. Das Hallenlicht erlosch – die Ch\u00f6re flammten zu einer neuen H\u00f6chstlautst\u00e4rke auf, als die ersten T\u00f6ne von \u201cGhost Division\u201d erklangen – doch was war das? Eine Fehlz\u00fcndung? Panisch auf der B\u00fchne herumlaufende Techniker lie\u00dfen es vermuten, es entpuppte sich aber als Showelement und losging die wilde Fahrt mit viel Feuer, Schnee, Konfetti, Bazookasch\u00fcssen und nat\u00fcrlich Bier – man hatte extra Andy, der passenderweise aus Hannover kommt, mitgenommen, um den wichtigsten Part der Show zu \u00fcbernehmen – die Versorgung mit Bier. So war schneller als man schauen konnte, das erste Kaltgetr\u00e4nk geext. Auch wenn man die B\u00fchnenshow der Schweden mindestens als gro\u00dfartig, wenn nicht sogar als ph\u00e4nomenal bezeichnen kann, so ist auch die B\u00fchnenpr\u00e4senz der Musiker hervorzuheben. Jeder einzelne strahlt eine Spielfreude aus, dass man gar nicht anders kann, als sich voll und ganz mitrei\u00dfen zu lassen. Und bei SABATON darf sogar der Drummer Ansagen machen und wurde nicht hinter tausenden Becken oder im Nebel versteckt.<\/p>\n\n\n\t
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So heizte man – im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Temperatur in der ZAG Arena stieg sehr schnell merklich – durch ein Set, bei dem zwar klar das neueste Werk im Vordergrund stand, aber das keine W\u00fcnsche offen lie\u00df. Auch wenn man schon allein wegen der Pyro-Effekte und den Schauspielern, die bei einigen Songs wahlweise Soldaten oder andere Charaktere verk\u00f6rperten, eine gewisse Choreo einhalten musste, um nicht spontan komplett gegrillt zu werden – hier wirkte alles so nat\u00fcrlich und ungezwungen. Von einem brennenden Klavier \u00fcber eine \u201czerschossene\u201d Leinwand, einem mit einer Bazooka beschossenen Drummer bis hin zu einem \u201cGiftgasangriff\u201d, jeder Song wurde passend optisch untermalt, und wenn es auch manchmal \u201cnur\u201d die Farbe des Lichts war. Nach dem “Giftgasangriff” wurde es kurz still und emotional – Bassist P\u00e4r hielt eine kurze Ansprache zu dem letzten Album, das ungl\u00fccklicherweise direkt zu Beginn des Ukraine-Konflikts ver\u00f6ffentlicht wurde und daher aus Respekt nicht massiv beworben wurde. Dennoch erreichte das Album Platz 1. Daf\u00fcr bedankte sich P\u00e4r bei den Anwesenden und es wurde mit \u201cChristmas Truce\u201d weihnachtlich in der Halle. So war man dann am Ende des Sets angekommen, doch – wie sollte es anders sein – Hannover wollte mehr. Also wieder zu den \u201cNoch ein Bier\u201d-Ch\u00f6ren zur\u00fcck. Das gab es dann auch – sogar zwei direkt auf Ex – mehr wollte S\u00e4nger Joakim dann doch nicht trinken, da er Skandinavier sei und sich dann ausziehen w\u00fcrde – nat\u00fcrlich schaltete Hannover direkt auf \u201cAusziehen\u201d-Rufe um. Mit \u201cTo Hell and Back” und nochmal einer ordentlichen Portion Pyro sowie Konfetti ging der Abend dann endg\u00fcltig zu Ende, auch wenn man die \u201cNoch ein Bier\u201d-Rufe noch bis in die Bahn h\u00f6rte.<\/p>\n\n\n\t