{"id":28151,"date":"2020-04-08T16:29:36","date_gmt":"2020-04-08T14:29:36","guid":{"rendered":"https:\/\/sharpshooter-pics.de\/?p=28151"},"modified":"2020-04-08T19:20:48","modified_gmt":"2020-04-08T17:20:48","slug":"faster-harder-corona-oder-wie-mich-mein-home-festival-an-die-belastungsgrenze-brachte","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/sharpshooter-pics.de\/2020\/04\/08\/faster-harder-corona-oder-wie-mich-mein-home-festival-an-die-belastungsgrenze-brachte\/","title":{"rendered":"\u201eFaster..Harder.. Corona\u201c – oder wie mich mein Home-Festival an die Belastungsgrenze brachte"},"content":{"rendered":"
Nach der 3. Woche der Corona-Quarant\u00e4ne war es soweit. JETZT w\u00e4re es gewesen.. DAS Konzert.. DAS Festival.. die Hemmschwelle brach, Tr\u00e4nchen flossen, virtuelle Fotoalben wurden gew\u00e4lzt, doch nichts brachte Abhilfe gegen dieses Gef\u00fchl: der Festivalblues, der einen normalerweise erst nach erfolgreich \u00fcberlebter Veranstaltung zur\u00fcck im Alltag \u00fcberf\u00e4llt, kam diesmal anstatt der Veranstaltung und vor dem Sommer. Was also tun? Nachdem das Gehirn ja mittlerweile durch mangelnde Gesellschaft und eingeschr\u00e4nktes T\u00e4tigkeitsfeld matschig war, fand ich die Anleitung zum \u201eHome-Festival\u201c auf sharpshooter-pics.<\/a> Der geistige Weg von \u201eh\u00f6h\u00f6, putzig ihr Kleinen\u201c zu \u201eAlter, ich brauch das JETZT!!\u201c dauerte genau 2:27 Stunden. Ich w\u00fcrde mein eigenes Festival machen. Stolz war ich und voller Tatendrang.<\/p>\n Eine Woche sp\u00e4ter: Warum ich jetzt wei\u00df, dass jedes herk\u00f6mmliche Festival eigentlich Pillepalle ist, m\u00f6chte ich Euch erz\u00e4hlen. \u201eFaster.. Harder..Corona\u201c \u2013 ein Erfahrungsbericht.<\/p>\n Es war wohl das erste Mal in der Geschichte meiner Arbeitskarriere, dass mein Chef mir freiwillig sofort meinen Urlaubsantrag freigab. Spontan Freitag frei, denn ich wollte ja zum Festival! Wie gut das klang.. Ich war nat\u00fcrlich schlau genug, ihm nicht zu sagen, was ich vorhatte. Aber meine Freunde wurden alle eingeweiht. Hielt ich meine Idee doch noch f\u00fcr ph\u00e4nomenal. Genug Schnaps und ein paar Vorr\u00e4te hatte ich ja noch, Equipment stand eh im Keller, l\u00e4uft. So schn\u00fcrte ich meine fettesten Boots, malte mir einen Kajalstrich, bei dem Robert Smith vor Neid erblassen w\u00fcrde und packte im Keller meinen Bollerwagen. Als ich die Wohnung erreichte hatte, hatte ich mir das erste Mal den R\u00fccken verhoben und war auf der Treppe umgeknickt. Gebe zu, das Gewicht des Wagens samt Ladung hatte ich irgendwie untersch\u00e4tzt. Egal \u2013 Anreiseeeee!! Um das ganze realistisch zu gestalten, stehe ich erstmal fast 2 Stunden vor der Wohnungst\u00fcr bevor ich reinkomme. Der Schl\u00fcssel war nat\u00fcrlich ganz unten, unter allen Sachen verschollen. Der R\u00fccken wird nicht besser. Dann endlich drin und auf dem \u201eCamp-Field\u201c.. Schlafplatz aufbauen. In Gedanken proste ich meinen Freunden zu w\u00e4hrend ich mir das erste Getr\u00e4nk g\u00f6nne. Isomatte auf den Boden, Schlafsack und erstmal ausstrecken, des R\u00fcckens wegen. Ich ersticke fast an einer Staubwolke, die mir aus der schmalen Ritze unter meinem Bett entgegen kommt. S\u00e4mtliche Wollm\u00e4use haben spontan Marschbefehl bekommen. Naja, so\u2019n Zeltplatz ist auch nicht sauber.. noch ein Getr\u00e4nk um die Kehle wieder zu befeuchten und dann ab in den \u201eFestival-Supermarkt\u201c. K\u00fcchenschrank einer Junggesellenbude. Ravioli, restlicher Toast, etwas mit einem blauen flauschigen.. lassen wir das. F\u00fcr essbar befundenes wird zum Schlafplatz gebracht. \u00dcberleben gesichert – jetzt kann man was \u201eRichtiges\u201c trinken.<\/p>\n