DARTAGNANs “Herzblut”-Tour endlich auch in Hamburg angekommen

Nachdem DARTAGNAN ihre eigentlich für den Februar geplante Show in Hamburg aufgrund von Bens Teilnahme mit FEUERSCHWANZ am ESC-Vorentscheid verschieben mussten, war nun endlich der Zeitpunkt des Nachholtermins gekommen. Und so folgten wir am Abend des 11. Septembers dem „Ruf der Freiheit“ der Musketiere in die – wie passend – Große Freiheit 36. Dort angekommen, mussten wir uns am Eingang allerdings zunächst ein wenig gedulden, denn der Einlass verzögerte sich noch um einige Minuten. In der Halle angekommen, erwartete uns zur linken der Merchandise-Stand der beiden Vorbands, ein wenig weiter in die Halle hinein und am Mischpult vorbei dann das Merchandise von DARTAGNAN. Nach einem kurzen Plausch mit der netten Security und einem Abstecher zur Bar bezogen wir schließlich Platz auf dem Balkon der Großen Freiheit und warteten dort auf den Beginn der Show.

Allzu lang war die Wartezeit glücklicherweise nicht, denn gegen 18:45 Uhr ging es auch schon los mit ein wenig Pagan-Folk-Rock von der Band WALDKAUZ aus Hildesheim. Erst kürzlich, genauer gesagt Anfang August, hatten sie ihr inzwischen viertes Studioalbum „Königin“. veröffentlicht. Ganz im Zeichen dessen eröffneten die Jungs und Mädels dann auch mit dem Titeltrack von eben jenem Album die Show. Auch beim Rest ihrer Setlist fokussierten sie sich vor allem auf das neue Material. Die Texte sind mal deutsch und mal englisch gehalten und am Gesang wechselten sich hauptsächlich Flötistin Nina sowie Bouzouki-Spieler Niklas ab. Komplettiert wurde das musikalische Ensemble durch Alana an der Drehleier sowie Peter am Schlagzeug und Daniel an der E-Gitarre. Mit Stücken wie „Danse Macabre“, „Harvest Moon“, „Inanna“ oder auch „Vasilisa“ schafften sie eine mystische Atmosphäre, welche mal zum Träumen und dann wieder zum Tanzen einlud.

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Fotos: Sandra Gentz

1 Königin 
2 Danse Macabre
3 Harvest Moon
4 All I Need To Know
5 Persephone 
6 Artemis
7 Inanna
8 Puck’s Dream
9 Vasilisa

Von etwas weiter her kam der zweite Act des Abends: die Kroaten von MANNTRA, welche sich hierzulande einiger Beliebtheit erfreuen können, und von vielen Anwesenden im Saal schon sehnlichst erwartet worden waren, hissten ihre Flaggen auf der Bühne und legten gegen 19:50 Uhr los. Mit „Titans“, dem Titeltrack des aktuellen Albums, brachten sie sofort Bewegung in die Große Freiheit. Mit jedem weiteren Stück schafften sie es, das Publikum noch ein klein wenig mehr in den Bann zu ziehen und die Stimmung ordentlich anzuheizen. Zum Titel “Barren King” wurde der gleichnamige Gitarrist zum Crowdsurfen in die Menge geschickt – eine derartig wörtliche Interpretation des Begriffs hatte ich jedoch nicht erwartet. The Barren King schwang sich nämlich tatsächlich auf ein Surfboard und drehte darauf eine Runde durch die Große Freiheit 36. Bei dessen sicherer Rückkehr auf die Bühne hatte Sänger Marko jedoch ein Wörtchen der Kritik zu äußern: “You took him so far, almost to the bar… And still not a single one of you got him a beer! Now he doesn’t have a beer. Which means I don’t have a beer!”. Um diesen tragischen Biernotstand zu verkraften, ging es also lieber schnell weiter im Takt mit den Stücken “In The Shadows” und “Slave”. Zu “Unholy Water” schwang sich dann auch Marko ins Publikum und sang von dort aus weiter. Nach ein wenig mehr humorvollem Geplänkel und der Beseitigung des kritischen Biernotstandes (vom Publikum quittiert mit, ihr könnt es euch wahrscheinlich denken, lauten „Noch ein Bier!“-Rufen) erreichten MANNTRA dann auch schon das Ende ihres Sets. Mit dem finalen Titel „Naranča“ brachten sie uns ein wenig die Sprache ihres Heimatlandes näher, und verließen die Bühne schließlich mit dem Versprechen, nächstes Jahr im Rahmen ihrer Headliner-Tour in die Hansestadt zurückzukommen.

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Fotos: Sandra Gentz

Setlist MANNTRA:

  1. Titans
  2. Teuta
  3. Ori Ori
  4. Barren King
  5. In The Shadows
  6. Slave
  7. Unholy Water
  8. Heart Of The Storm
  9. Nightmare
  10. Naranča

Auch wenn es bei MANNTRA schon heiß hergegangen war, das unangefochtene Highlight des Abends stand mit DARTAGNAN natürlich noch aus. Die Musketiere starteten nach einer weiteren Umbaupause gegen 21 Uhr mit „Ruf Der Freiheit“ in ihr Set und waren direkt „Feuer & Flamme“. Auch auf das Hamburger Publikum sprang der Funken über: „Feste Feiern“ war nicht bloß ein weiterer Titel auf der Setlist sondern auch das Motto des Abends. Zwischen den Songs richtete Sänger Ben Metzner immer wieder das Wort an die Menge und ließ uns an der ein oder anderen Lebensweisheit teilhaben. So bemerkte er zum Beispiel, dass er drei wichtige Dinge gelernt habe: „Erstens: Nichts ist für immer. Zweitens: Keiner kommt hier lebend raus – also, heute hoffentlich schon, aber ihr wisst was ich meine. Und drittens: Das Leben ist ein Freudenhaus!“. Für den Song „Klingen kreuzen“ wechselte Gitarrist Tim Bernard Ben als Hauptsänger ab und brachte dem Publikum die für den Song relevanten Armbewegungen näher. Die Ballade „My Love’s In Germany“ stellte den ersten ruhigeren Moment des Abends dar – die holden Maiden im Saal ließen sich auf die Schultern ihrer Begleitung heben und wir ließen alle wahlweise unsere digitalen oder auch analogen Lichtlein aufleuchten. Für das Stück „Herzblut“ mussten wir leider auf das Duett mit Melissa Bonny verzichten, da THE DARK SIDE OF THE MOON bei den Nachholterminen der Tour nicht als Vorband mit dabei waren. Dies ließ sich aber gut verschmerzen, da die Herren von DARTAGNAN den Song natürlich auch ohne sie gut performten. Nachdem Geiger Gustl mit „Teufelsgeiger“ seinen Moment im Zentrum des Geschehens hatte, demonstrierten uns Ben und seine Jungs einen „Zaubertrick“, welcher daraus bestand, dass Ben in die Mitte des Publikums rannte und dort unter der glitzernden Discokugel der Großen Freiheit 36 auf einer Kiste Stellung bezog. Dort kreiste das Publikum um ihn herum, während die Band den Klassiker „Was wollen wir trinken“ zum Besten gab. Anschließend kämpfte Ben sich wieder nach vorne zur Bühne durch und Gustl durfte uns ein Solo auf der Geige präsentieren. Zu „Coeur De La Mer“ war sportliche Betätigung in Form von Ruderbewegungen angesagt, und nachdem der „Westwind“ durch den Saal gefegt war, nahmen DARTAGNAN sich einen Moment Zeit, uns alle zu ihrer Jubiläumsshow, welche nächstes Jahr in Wuppertal anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens stattfinden wird, einzuladen. Viel zu schnell rückte das Ende der Show näher und so war es nach dem deutsch-spanischen Lied „Mosqueteros“ auch schon Zeit für die Zugabe. Diese reihte noch einmal ein paar Party-Highlights in Form von „C’est La Vie“, „The Riddle“ und „Hey Brother“ aneinander – spätestens jetzt stand hier wirklich niemand mehr still. Verschwitzt, aber glücklich, hieß es Abschied voneinander zu nehmen. In diesem Sinne: “Einer für alle und alle für einen!”.

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Fotos: Sandra Gentz

Setlist DARTAGNAN:

  1. Ruf Der Freiheit
  2. Tanz In Den Mai
  3. Feuer & Flamme
  4. Feste Feiern
  5. Tafelrunde
  6. Freudenhaus
  7. Klingen Kreuzen
  8. Dreht Sich Der Wind
  9. My Love’s In Germany
  10. Herzblut
  11. Farewell
  12. Trink Mein Freund
  13. Teufelsgeiger
  14. Was Wollen Wir Trinken
  15. Coeur De La Mer
  16. Westwind
  17. Mosqueteros
  18. C’est la Vie
  19. The Riddle
  20. Hey Brother
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