The Epic Apocalypse – Tour – Ein epischer Abend mit EPICA und APOCALYPTICA in Hannover

Irgendwann kommt hoffentlich der Tag, an dem Konzertberichte nicht damit begonnen werden, dass ein schon wieder verschobenes Konzert endlich nachgeholt wurde. Noch ist dies leider nicht der Fall. So haben am 12.3.2023 EPICA und APOCALYPTICA ihren um über ein Jahr verspäteten Besuch in Hannover auf ihrer „Epic Apocalypse“ – Tour nun endlich nachholen können und boten ihren Fans einen Abend, der auf der Liste legendärer Konzerte definitiv in die obersten Plätze gehört. Wir waren für euch vor Ort.

Schon die lange Schlange am Eingang, die sich bis auf die Straße zog, ließ erkennen, was für musikalische Schwergewichte an diesem Abend ins Capitol Hannover einluden. Als Vorband haben die Künstler WHEEL gewinnen können, die auch pünktlich um 19 Uhr mit harten Gitarrenriffs ihre Show begannen. Ein ständig wiederkehrendes Problem der finnischen Metall-Kombo scheinen leider Soundprobleme zu sein und von diesen wurden sie auch diesmal nicht verschont. Das Publikum nahm es gelassen. Musikalisch wollte der Funke nicht so recht überspringen, aber als seichte Einstimmung auf einen langen Abend war die halbe Stunde, die WHEEL auf der Bühne verbrachten durchaus gelungen. Bassist Aki Virta bekam außerdem vom Saal das wohl schiefste Geburtsgaslied gesungen, das man sich vorstellen kann und freute sich dennoch wie ein Honigkuchenpferd darüber.

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Fotos: Cynthia Theisinger

Die anschließende Umbauphase für EPICA dauerte etwas länger als erwartet, was allerdings vor allem die Vorfreude der Versammelten gesteigert hat. Das märchenhafte Intro „Alpha“ löste pure Gänsehaut aus, die vom Einsatz der glockenklaren Stimme von Sängerin Simone Simons sogar noch gesteigert wurde. Die Band wurde begeistert und vor allem Laut empfangen, als der erste Song „Abyss of time“ über die versammelte Menge schallt. Show können EPICA und diese bieten sie ihren Fans an diesem Abend reichlich. Sei es mit Bühnenbild, Beleuchtung, Gesang, Posing oder einfach dem überdeutlichen Spaß auf der Bühne, die niederländischen Symphonic – Metal Band weiß ihr Publikum zu begeistern und tut dies auch offsichtlich gerne. Besonders die stimmlichen Unterschiede zwischen Sängerin Simone und „Grunzer“ sowie Gitarrist Mark Jansen sind, was die Band ausmacht und heraus stechen lässt aus dem üblichen Einheitsbrei.
Aufforderungen von der Bühne hat es kaum gebraucht, um alle mit fliegenden Haaren und springenden Beinen in Bewegung zu setzen. Die versammelte Menge lässt begierig auf und mit sich spielen wie auf einem zusätzlichen Instrument und das nicht nur bei der allseits beliebten „Epica Karaoke“, die schon Tradition bei EPICA Konzerten ist und bei dem die Fans einen Großteils des Gesangs übernehmen. Sängerin Simone verzauberte zudem mit einem Solo, bei dem sie zunächst nur durch sanfte Keyboard – Klänge begleitet wurde, bevor ihre weiteren Bandkollegen mit einsteigen. Als die letzten Klänge von „Consign the Oblivion“ verklingen und die Musiker unter tosendem Applaus die Bühne verlassen, ist es kaum zu glauben, dass nach diesem grandiosen Auftritt noch ein weiterer ähnlich langer von APOCALYPTICA folgen sollte! Zum Glück hatte EPICA Gnade mit den Anwesenden und so wurden zum Abschluss nicht nur Drumsticks und Plegs sondern auch Wasserflaschen im Saal verteilt.

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Fotos: Cynthia Theisinger

Nach einer über halbstündigen Umbauphase war es dann endlich soweit und APOCALYPTICA betraten die Bühne. Unter frenetischem Jubel stimmten sie die ersten Töne von „Ashes of the modern World“ anstimmen. Sänger Franky kann seine Bandkollegen bei diesem Auftritt leider nicht unterstützen, doch für ihn springt wie schon bei vorherigen Terminen dieser Tour WHEEL Frontmann James Lascelles ein – und wirkt dabei so souverän, als er sei er schon immer heimliches Bandmitglied gewesen. Auch EPICA Frontfrau Simone performt das 2022 gemeinsam aufgenommene Lied „Rise again“ so gekonnt und selbstverständlich, dass wohl alle auf weitere Kooperationen der beiden Bands hoffen. Alles andere wäre eine schlimme Verschwendung von Potential. Bei der Metallica Hymne „Nothing else matters“ später am Abend bleibt wohl kein Auge trocken, sei es durch Schweiß oder Tränen. Wobei hier wirklich beeindruckend ist, dass sich überhaupt noch Wasser in den Körpern der Anwesenden befindet, so viel wie zuvor ausgeschwitzt worden sein dürfte… APOCALYPTICA führen gekonnt und leicht wie wir es von ihnen gewohnt sind durch ihr Set und beschließen es klassisch mit „In the Hall of the Mountain King“.

Wieder einmal hat sich gezeigt, wie wunderbar die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Bands funktionieren und ihre Zuhörerschaft umhauen kann. Wir hoffen auf mehr davon! Ansonsten hat sich dieser Konzertabend fast angefühlt wie ein kleines Festival. Epic wurde versprochen und Epic wurde gefliefert. Vielen Dank allen beteiligten Bands, ihr seid der Wahnsinn!!!

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Fotos: Cynthia Theisinger

Setlist WHEEL:
1. Hyperion
2. Blood Drinker
3. Movement
4. Wheel

Setlist EPICA:
1. Alpha – Arteludium
2. Abyss Of Time
3. The Essence Of Silence
4. Vicictims Of Contingency
5. Unleashed
6. The Final Lullaby
7. The Obsessive Devotion
8. The Skeleton Key
9. Rivers
10. Code Of Life
11. Cry For The moon
12. Beyond The Matrix
13. Consign To Oblivion

Setlist APOCALYPTICA:
1. Ashes Of The Modern World
2. Grace
3. I’m Not Jesus
4. Not Strong Enough
5. Rise Again
6. En Route To Mayhem
7. I Don’t Care
8. Shadowmaker
9. Nothing else matters
10. Inquisition Symphony
11. Seek And Destroy
12. Farewell
13. In The Haal Of The Mountain King

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