Erfahrungsbericht: RAMMSTEIN – Düsseldorf
Nicht immer stehen wir im Fotograben – nicht immer haben wir eine offizielle Akkreditierung. So auch diesmal bei RAMMSTEIN in der Merkur-Spiele-Arena in Düsseldorf. Um euch trotzdem an diesem Abend teilhaben zu lassen, haben wir ein paar Eindrücke für euch festgehalten.
Dieser warme Julitag nimmt sich das Thema des Abends vielleicht eine Spur zu sehr zu Herzen. So scheint seit Stunden unerbittlich die Sonne und die Temperaturen in und um die Merkur-Arena steigen immer weiter jenseits der 30 °C. Das geschlossene Dach verhindert zwar, dass man im Publikum auch noch einen Sonnenstich bekommt. Die Luftfeuchtigkeit macht es aber auch nicht besser.
Als einzigen Support Act haben wir heute das Duo Jatekok. Die Pianistinnen spielen für uns Rammstein im Klavier-Gewand. Für viele ist das wohl noch eher nebensächlich. Wobei es bei ausgewählten Titeln einige nicht davon abhält, lautstark mitzusingen. Der Großteil ist aber noch auf der Platzsuche. Nach einer guten halben Stunde ist es dann vorbei und die beiden werden mit Beifall von der B-Bühne begleitet.
Kurze Zeit später: Tosender Beifall! Hat Rammstein etwa schon 5 Minuten später angefangen? Nein! Als letzter Schritt der Vorbereitung öffnet sich schleichend das Dach. Die Sonne ist so weit herabgesunken, dass sie nicht mehr in die Ränge scheint und ein leichter Luftzug lässt einen in der Halle aufatmen.
Eine kurze Durchsage: Bitte lasst eure Handys aus und genießt die Show und dann knallt es schon. Rammstein lassen es von der ersten Sekunde an richtig scheppern. Wer jetzt denkt: Ja, das ist sicher dasselbe wie auf der Tour vor Corona … der denkt falsch. Die ersten zwei Songs sind direkt vom neusten Album “Zeit”. Die Begeisterung darüber ist eher gemischt. Aber als es dann zum ersten Klassiker kommt, ist das Publikum komplett mit dabei. Am eindrucksvollsten ist aber immer noch das Feuerwerk. Mittlerweile dafür berühmt-berüchtigt, lassen sie sich natürlich nicht lumpen und so schiebt Sänger Till Lindemann für “Puppe” einen übergroßen Kinderwagen auf die Bühne, aus dem zum Refrain immer mehr und gewaltiger die Flammen aufsteigen. Die gewaltigen Feuertürme – weit bekannt aus den vielen Bildern – im Innenraum zeigen einem bei “Sonne” ihre wahre Bedeutung. Zuvor haben sie nur wenig zum Feuerwerk beigetragen, aber jetzt steigen die meterhohen Flammen mitten im Zuschauerraum auf und vertreiben die schwüle Hitze innerhalb von Sekunden. Man fragt sich ein wenig: Wie warm muss es dann vor der Bühne erst sein?
Aber nicht nur mit Feuer können die Berliner begeistern. Zu “Deutschland” wird die Bühne eine gewaltige Mischung aus Nebel und Lichtshow. Erst durch RICHARD Z. KRUSPE, der einen Remix präsentiert und dann wieder mit Rammstein selbst.
Zur Zugabe verschwanden Rammstein auf die B-Bühne, um begleitet von ihrem Support Act Duo Jatekok und dem Publikum “Engel’ zu singen. Nach einer kurzen Schlauchbootfahrt durch die Menge zurück zur großen Bühne ging es weiter mit dem Rest der Show.
Nach über zwei Stunden Hitze, Flammen und Rauch verabschieden sich Rammstein mit einem Knall und sagen Adieu! Kurz danach strömen tausende Menschen aus allen Eingängen der Merkur-Arena entweder zu den lokalen Stadtbahnen oder zu den Parkplätzen für ihren Weg nach Hause. Wir hatten einen riesen Spaß und kommen gerne wieder: das nächste Mal vielleicht aber bei etwas angenehmeren Temperaturen.
Fotocredit: Jens Koch / offizielles Pressefoto