NO MASK – NO ENTRY – Hollywood Undead laden zur Hausparty

Während Corona die Welt noch immer in Atem hält, kämpfen überall Geschäfte und Firmen um Ihr überleben. So auch Bands. Damit sie weiterhin für Ihre Fans abliefern können, greifen viele zu Social Distancing Shows oder Stream Konzerte, ganz ohne Publikum. So kommt es, dass HOLLYWOOD UNDEAD am 19. Dezember um 3 Uhr nachts deutscher Zeit zur House Party luden. Normalerweise würden im realen Leben die Fans schon Stunden vor Einlass in der Schlange stehen und sich unterhalten, etwas zusammen trinken und bei Temperaturen wie zur Zeit, sich gegenseitig wärmen. In Stream Zeiten ist das frühe Anstellen auch noch, es ist nur im Chat des Konzerts. Ein Uhr nachts und Menschen aus aller Welt, kommen zusammen und tauschen sich über den Virus, Erwartungen an den Stream und andere Dinge aus. Auch HOLLYWOOD UNDEAD haben jemanden im Chat platziert, um die wartende Menge zu unterhalten. Um das Feeling zu halten werden imaginäre alkoholische Getränke und anderes herumgereicht.

Dann war es so weit. Der Stream beginnt und zeigt eine Schlange wartender Menschen, mit Mundschutz. Am Ende der Schlange steht Deadbite, Maskotchen der Kalifornier und kontrolliert den Einlass „No Mask. No entry!“ sagt er bevor es rein geht. Drinnen erwartet einen die Kulisse eines abgewrackten Raums, so im Sinne der amerikanischen Hausparty. Rote Plastikbecher, leere Flaschen, ein zugemüllter Tisch und ein Sofa sind zu sehen. An die Wand im Hintergrund wurde mit roter Farbe gesprüht. Die Crossover-Band steht bereits da und beginnt zu spielen. Das zweite Lied „Heart of A Champion“ wird auch tatsächlich mit den Gastsängern Spencer Charnas von ICE NINE KILLS und PAPA ROACHs Jacoby Shaddix performt, die dafür durch die Wand gesprungen kommen.

Nach zwei Liedern die erste Pause. Sänger Johnny 3 Tears legt sich erstmal auf das Sofa und hält ein Nickerchen, laut der Fans im Chat mag er das Lied nicht besonders und setzt daher lieber aus. Trotz der Kulisse und dem ganzen Drumherum fällt schnell auf das man hier kein Konzert guckt, die Stimmung die bei HOLLYWOOD UNDEAD Konzerten vorallem durch die feiernden Fans aufkommt fehlt gänzlich.

„Stand up from your Couches“

Da helfen auch schlechte Witze zwischendurch nicht. Auch nicht zwei „Fans“ die sich unerlaubter Weise in den Raum bewegt und am Bier bedient haben. Und viele der Lieder sind leider auch nicht „live“ sondern die Band macht es tatsächlich im Playpack. Machen sie live bei manchen Tracks auch, aber da fällt es nicht so auf. Auch den Fans im Chat fällt das auf. Sätze wie „na da kann man ja auch einfach die Platte hören“ sind zu lesen. Auch die Masken die eigentlich auf der Bühne das Markenzeichen sind, fehlen. Dafür trägt Johnny einen GHØSTKID Pullover und macht so ein bisschen Werbung für den deutschen Künstler. „Stand up from your Couches right now“ animiert die Musikgruppe seine Fans. Mit Sicherheit gucken das Konzert aber viele sowieso im Stehen, da man sich zu den Songs einfach immer bewegen muss. Man schwingt bei „Hear Me Now“ sogar automatisch den Arm mit. Das sieht doch im Sitzen auch doof aus. Auch Lieder wie „Comin‘ In Hot“ verlieren Ihren Reiz.

Sogar Meet & Greet Möglichkeiten gab es

An Sich unterhält der Stream aber schon. Mit kleinen Gimmicks wie Szenen aus Videospielen, kurzen Gesprächs-Gefechten und mehr versucht HOLLYWOOD UNDEAD ein „langweiliges“ Proberaumkonzert in eine gute Beschäftigung umzuwandeln. Auch die VIP Fans kommen auf Ihre Kosten, denn man hat auch die Möglichkeit zum Meet & Greet, sowieso ein virtuelles Foto mit der Band kaufen können. Alles was man dafür braucht war eine eigene Front Kamera. Das Bild mit der Band bekommt man dann per Mail zugeschickt.

Mitten im Konzert verabschiedet sich Johnny 3 Tears mit den Worten „if you don’t mind, I’ll find another way out“ von der Band, angeblich um seine Mutter zu besuchen und verschwindet durch einen Riss in der Wand. Wenn man vom Teufel spricht: HOLLYWOOD UNDEAD machen mit „Another Way Out“ weiter. Sogar mit kleiner Rammstein „ Du Hast Mich“ Cover-Einlage inklusive. Also alles gut einstudiert. Wenigstens ist das Lied live.

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Lockere Stimmung und verschiedene Lichtwechsel bringen Abwechselung

Auch einen Kulissenwechsel ist drin. Jetzt steht die Band vor einer schwarzen Wand mit roter Neon-Taube. Also wie bei einem richtigen Konzert. Die Stimmung unter den Fans lockert sich, Feeling kommt auf. Verschiedene Lichtwechsel tragen dazu bei. Auch hier gibt es wieder Gastauftritte. „Comin Thru The Stereo“ wird mit Hyro The Hero performt. Es folgt eine Sequenz in der die Band endlich ihre Masken zeigt und sich um jemanden kümmert, der anscheinend einen zu viel getrunken hat.

Dann geht es wieder in den „Proberaum“. Mit Lieder wie „Bullet“ und dem „Undead“ verabschiedet sich die Band nach einem einstündigen Livestream in den Abend, bzw. bei uns in den Morgen. Im Abspann läuft „Idol“, erkennbar an den deutschen Zeilen, geschrien von GHØSTKID. Jetzt sichtlich gehyped und aufgeregt ist wohl für HOLLYWOOD UNDEAD Fans in der selben oder ähnlichen Zeitzonen nicht an Schlaf zu denken. Selbst der Chat ist um sechs Uhr morgens noch aktiv.

Wer dann noch nicht genug hatte, hatte von der Ausstrahlung 72 Stunden Zeit es nochmal zu gucken, vorausgesetzt man hat ein Ticket gekauft..

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