“Drunken Walk” in Hannover – die Bande KNASTERBART in der Stadt

Donnerstagabend, ca. 23 Uhr in Hannover – es wurden vermehrt angetrunkene bis betrunkene Personen gesichtet, die aus dem Musikzentrum heimwärts torkeln – unerhört sowas – unter der Woche saufen! Wo kommen wir denn da hin?

Was war passiert im Musikzentrum? Ganz klar – die Bande KNASTERBART trieb ihr Unwesen in Hannover und lieferte an besagtem Donnerstagabend den perfekten Soundtrack zum gemeinschaftlichen Vollaufenlassen.

Aber fangen wir von vorn an.

MACCABE & KANAKA

Wer sich zur Prime Time statt vor dem heimischen Fernseher im Musikzentrum eingefunden hatte, der konnte sich mit MACCABE & KANAKA – heute nur als Duo ohne Kanaka, dafür mit Gregor Sintram zu Seemannsmusik und Shantys schonmal warmtrinken. Mit “Rocky Road To Dublin” und “The Holy Ground” geht es mit ordentlich “joho” und Klatschen auch direkt gut los und es war klar, dass an diesem Abend keine Gefangenen gemacht wurden. ”Habt ihr Lust zu tanzen?” – JA! “Und habt ihr Lust zu trinken” – Ja! – das sonst für seine Zurückhaltung bekannte Hannoveraner Publikum ließ sich direkt mit in die Performance einbinden – so fungierte einer als Ankerwinde, um den herum sich der Pit bilden sollte. Der Rest sollte, wenn ordentlich motiviert, runder, wenn weniger motiviert klatschen und die Unmotivierten können immer noch mitwippen und sich dabei betrinken. Immer wieder interessant anzusehen, wie zwei Musiker ohne große Bühnenshow und Provokation das Musikzentrum so anheizen können – wer braucht da schon sowas wie Rammstein?

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Fotos: Cynthia Theisinger

KNASTERBART

Nach einer kurzen Umbau- oder besser gesagt: Bier-nachfüll-Pause – ging es direkt mit der Bande KNASTERBART weiter. Nach deren eigener Meinung liegt hier eindeutig verkanntes Talent vor, denn eigentlich müssten die Jungs in fetten Hallen spielen – stattdessen müssen sie vor muffenden, dreckigen Besoffenen spielen. Vielleicht werden sie ja erst nach ihrem Tod richtig berühmt – wie andere Künstler. Was man von seinem Publikum hält, machte man auch erstmal mit “Perlen vor die Säue” klar und eröffnete damit in über 90 Minuten feinste Gossenpoesie – auch wenn die Jungs sichtlich unbegeistert davon waren, “arbeiten” zu müssen. “Wir sind jetzt auf Tour für 2 Wochen.  6 Termine je 2 Stunden, dass sind 6 Stunden pro Woche: Das ist unerträglich!” bemerkte Hotze. So musste immer wieder das Publikum ran. “Ich stelle fest – mein Publikum ist hässlich.” – mit dieser Aussage erntete Fummelfips entgegen aller Erwartungen ordentlich Jubel, bevor “Sauf mich schön” angestimmt wurde. Zu “Bambis Mama” machte auch passend zum Thema eine Flasche Pfeffi die Runde. Dass man es mit ehrlicher Arbeit nicht so hat, wird auch klar, wenn es auf einmal “Go Knasters” auf den eindeutigen Tune von “Ghostbusters” heißt oder “Woll-Augen-Johannes” kommt und geht.

“Wir spielen gleich den letzten Song” – “BUUUUUUUUUUUUUUUUUH” Das Publikum konnte einfach nicht genug kriegen und nachdem die letzten Akkorde von “Gossenabitur” verklungen waren, das Licht gelöscht war und Knasterbart von der Bühne verschwunden waren, kamen sie auf: Die unbändigen Rufe nach … mehr … nach Bratensoße!

Diesen Rufen wurde man natürlich gerecht und so ging die Kinderstraßenbande Knasterbart in die Verlängerung mit “Geboren um zu sterben”. Abgelöst wurden sie dann von dem zerlumpten Pack und es gab erstmal eine Runde “Branntwein für alle”. Zum großen Abschluss und zur Feier des Tages wird dann auch zum 500. Mal ein Geburtstagsständchen für Knüppelkalle angestimmt mit “Ich werd’ zu alt”. Bevor sich Knasterbart doch herab begibt und sich beim Publikum bedankt und sich unter den Klängen von “We are the Champions” von uns verabschiedet.

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Fotos: Cynthia Theisinger

Cynthia Theisinger

#metalyoshi :P Du kannst frei sein - nur für dich - lass alles los du brauchst es nicht. Ich höre: Da blicke selbst ich nicht mehr durch Oo - von Melo-Death über Metalcore über Punk bis hin zu EBM und übelstem Industrial (hauptsache es scheppert ordentlich^^) eigentlich alles...

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