SUMMER BREEZE 2019 – viel Feuer und Helden der Kindheit am Freitag

Nachdem der gestrige Tag eher kühler und bewölkt war, lockte uns heute die Sonne aus den Zelten und vor die Bühnen. Am Freitag sollten mit PARKWAY DRIVE und HAMMERFALL einige absolute Hochkaräter das Breeze beehren, aber auch das Programm auf den anderen Bühnen konnte sich sehen lassen. So gab es die ein oder andere schwerer Entscheidung und platte Füße vom vielen Hin – und Herlaufen.

AFTER THE BURIAL (Main Stage)

Wie heißt es so schön? Technical Death Metal am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Dabei sind AFTER THE BURIAL effizienter als jeder Kaffee. Selbst wenn man schlafend vor die Bühne getragen wird, ist man anschließend wach – oder vielleicht gerade dann? Musikalisch lässt sich die Band nichts vorschreiben. So sticht diese besonders durch ihren durchgehenden tiefen, dunklen Ton hervor, der durch die Verwendung der doch eher ungewöhnlichen achtsaitigen Gitarren entsteht. Aber auch sonst macht die Band das, worauf sie Bock hat. 
So auch am Freitag, wo sie offiziell die Main Stage eröffneten. Vor der Bühne war es dennoch relativ leer, der vorige Tag (oder die vorige Nacht) steckt schließlich noch in den Knochen. Die Stimmung hätte jedoch besser nicht sein können. Schon beim ersten Song “Lost In The Static” öffnete der Circle Pit seine Pforten und es wurde allgemein ausgelassen gefeiert wurde. Die Setlist war nicht auf das nächste Werk “Evergreen” beschränkt, sondern war eine große Reise durch das gesamte Repertoir der Band. Auch der Staub lag schon wieder früh in der Luft. Rekord für dieses Jahr, so früh haben wir den bisher noch nicht gesehen.

Setlist:

  1. Lost In The Static
  2. Collapse
  3. Behold The Crown
  4. Cursing Akhenaten
  5. Berzerker
  6. Aspiration
  7. Exit, Exist
  8. Wolves

– Mirco

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Bilder: Sarah Fass

BEAST IN BLACK (Main Stage)

Anschließend machten BEAST IN BLACK die Main Stage unsicher und eröffneten somit den Power Metal Tag auf der Bühne. Mittlerweile hatte sich auch ein zahlreiches Publikum versammelt, das die Band von Beginn an ordentlich anfeuerte. So war die Stimmung auf beiden Seiten gut und BEAST IN BLACK boten eine Show, die sich allemal sehen lassen konnte: kaum ein Musiker stand auf der Bühne still; es wurde posiert und Grimassen geschnitten, das Haupthaar geschüttelt oder Pommesgabeln in die Luft gehalten, ebenso wie auf der anderen Seite des Grabens.
Die rege Beteiligung schien die Band zeitweise gar zu überraschen, was schnell in Begeisterung umschlug und die Stimmung weiter hochkochen ließ.

Setlist:

  1. Cry Out For A Hero
  2. Unlimited Sin
  3. Beast In Black
  4. Eternal Fire
  5. No Surrender
  6. Born Again
  7. Die By The Blade
  8. True Believer
  9. Sweet True Lies
  10. From Hell With Love
  11. Blind And Frozen
  12. End Of The World

– Sarah

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Bilder: Sarah Fass

KISSIN’ DYNAMITE (Main Stage)

Etwas Glam Metal am Nachmittag? Können wir bieten! KISSIN’ DYNAMITE lassen nicht nur die Frauenherzen höher schlagen – Gekreische eingeschlossen – sondern setzten sich auch schnell im Ohr fest. Kein Wunder, ihr letztes Album “Ecstasy”, welches vor gut einem Jahr erschien, stieg direkt auf Platz 7 der Charts ein. Auch sonst ist das Interesse groß. So coverte die Band letztes Jahr beispielsweise für POWERWOLF den Song “Let There be Night” für deren Special Edition des Albums “The Sacrament of Sin” – leider war für solche Aktionen heute die Spielzeit zu knapp bemessen. Dennoch war vor der Bühne einiges los. Das Wetter wurde dabei einfach ausgeblendet. Was ist schon das bisschen Hitze wenn man die Zeit mit KISSIN’ DYNAMITE verbringen kann? Richtig – da gab es – im wahrsten Sinne des Wortes – noch mehr Feuer unterm Hintern. Man braucht denke ich nicht zu erwähnen, dass das Ganze eine Party war.

Setlist:

  1. I’ve Got The Fire
  2. Somebody’s Gotta Do It
  3. Love Me, Hate Me
  4. Sex Is War
  5. Waging War
  6. I Will Be King
  7. You’re Not Alone
  8. Flying Colours

– Cynthia

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Bilder: Sarah Fass

DESERTED FEAR (T-Stage)

Zur entspannten Nachmittags Death Metal Selbsthilfegruppe lud nun Deserted Fear ein. Die Spielfreude ist bei der Band aus Thüringen kaum zu übersehen. Die Truppe prügelt so entspannt durch ihre Setlist und sorgt für einen fetten Moshpit vor der T-Stage und man kann sich vor lauter wehenden Köpfen gar nicht in Sicherheit bringen.. mehr davon!

Setlist: 

  1. Battalion of Insanities
  2. Mortal Reign
  3. Kingdom of Worms
  4. Wrath on Your Wound
  5. Welcome to Reality
  6. Face Our Destiny
  7. The Final Chapter
  8. Field of Death
  9. My Empire
  10. The Carnage
  11. All Will Fall
  12. Bury Your Dead
  13. Nocturnal Frags

– Birger

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Bilder: Birger Treimer

QUEENSRŸCHE (Main Stage)

In den Genuss des annähernd besten Wetters des Breeze kommen sie, die Jungs aus Washington, USA .  Die letzten Wolken hatten sich verzogen und es wurde richtig warm auf dem Battlefield…Zeit sich ein wenig im Hintergrund auf den von tausenden Füßen malträtierten Rasen zu drapieren und einfach ihre Musik zu genießen. Ich muss leider gestehen, dass ich kurz ein wenig eingenickt bin, da die Position die ich wählte, wohl etwas zu bequem war, als dem Drang nach einem Nickerchen widerstehen zu können. Das Übrige tat die wohltuend melodiöse Beschallung, die mir in den Gehörgang drang. Und die Sonne überforderte mich dann vollends. Dankenswerterweise holte mich ein Fotografenkollege schnell wieder ins Bewusstsein zurück, indem er mir meinen Hut zum Schutze etwas tiefer ins Gesicht zog, um Schlimmeres zu verhindern. QUEENSRŸCHE hatte ich 1991 zum ersten mal live gesehen, damals hatten sie METALLICA in Grund und Boden gespielt… ein wenig von dieser seinerzeit für mich sehr beeindruckenden Faszination haben sie inzwischen leider verloren finde ich, aber vielleicht liegt das auch einfach nur an meinem Geschmack, der sich gegenüber damals dezent gewandelt hat. Denn man kann ihnen keineswegs nachsagen, dass sie das Spielen verlernt hätten…Lediglich Frontmann „Todd La Torre“ geht mir persönlich mit seinen Sopran-Gesängen inzwischen etwas auf die Nerven… aber wie gesagt, ist ja der persönliche Eindruck. Den Massen, die die aufrechte Position vor der Bühne gewählt haben, gefällt es offenbar allemal und daher muß ich mich wohl geschlagen geben und behalte meine Meinung für mich. (Ups, zu spät)

Setlist:

  1. Laundry Intro
  2. Blood Of The Levant
  3. I Am I
  4. NM156
  5. Operation: Mindcrime
  6. Walk In The Shadows
  7. Queen Of The Reich
  8. Screaming In Digital
  9. Take Hold Of The Flame
  10. Jet City Woman
  11. Empire
  12. Eyes Of A Stranger

– Rico

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Bilder: Andreas Theisinger

 DRAGONFORCE (Main Stage)

Wie kann man DRAGONFORCE am besten beschreiben? Die Band hat das wohl mit ihrem im September erscheinenden achten Album selbst ganz gut gemacht: “Extreme Power Metal” heißt die Platte, von welcher es schon jetzt viel zu hören gibt. Selbst der Entstehungsprozess ließ sich so mitverfolgen. Viele Einzelstücke von Herman Li’s Gitarrenkünsten wurden bei seinen Livestreams aufgenommen und zusammen mit den Fans verbessert. *Nun gab es das Endresultat live zu hören und ab und zu fragte man sich doch, ob das was Sam Totman und Herman Li mit ihren Gitarren veranstalten wirklich echt ist. Es wirkte teilweise nahezu unmenschlich, mit welcher Geschwindigkeit und Präzision sie sich von Song zu Song spielten. Natürlich gab es auch das eine oder andere Solo der beiden zu bestaunen. Hierauf war auch das Bühnenbild ausgelegt. Zwei alte Arcade-Automaten dienten zugleich als Podeste für die Musiker. Aber dennoch warteten alle auf “den einen Song”, der in diesem Fall “Through The Fire And Flames” heißt – Selbstverständlich wurde diese Hoffnung nicht enttäuscht. Hier wurde nochmal alles aus sich rausgeholt was irgendwie geht – das galt auch für das Publikum. Dennoch stand der Auftritt unter einem komischen Stern. vor wenigen Wochen gab Bassist Frédéric Leclercq bekannt, dass er die Band nach der aktuellen Tour verlassen werde. Damit ist dies eine der letzten Shows mit dem langjährigen Basser der Band.

Setlist:

  1. Ashes Of The Dawn
  2. Heroes Of Our Time
  3. Seasons
  4. Judgement Day
  5. Cry Thunder
  6. Fury Of The Storm
  7. Through The Fire And The Flames

– Mirco

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Bilder: Sarah Fass

SKINDRED (Main Stage)

14 Jahre ist es her, seit SKINDRED das letzt mal auf dem SUMMER BREEZE waren. In der Zeit ist viel passiert. Damals nur mit dem Debütalbum “Babylon” im Gepäck, heute mit sieben weiteren. Eins hat sich dabei aber nicht geändert: die unverwechselbare Mischung aus Reggae und Nu Metal und ihre energiegeladenen Shows. So war es auch am Freitag. Andere Bands kommen in die Jahre, SKINDRED nicht. Man könnte ihnen höchstens vorwerfen, immer weiter Richtung Reggae-Rock zu driften, aber das ist Meckern auf höchstem Niveau. Eins musste sich aber jeder in der zahlreich versammelten Menge eingestehen: Sänger Benji Webbe ist schon eine ziemliche Rampensau. Das stellt er auch gleich zu Anfang unter Beweis. Immer wieder werden wir als “wanker” beschimpft, weil wir für ihn zu leise sein – die gute Englische Art. Genau das wird aber auch gefeiert. Auch als er später ein T-Shirt unter die Feiernden bringen wollte: “you want a t-shirt? or you want a t-shirt?” anschließend wirft er es nach hinten und sagt uns “25 fucking euro, fuck you” und weiter stimmt den nächsten Song an. Es ist eine bunte Mischung aus Komödie und guter Musik. Das Publikum ist durchgehend am feiern, auch als Webbe in einem Ninja-Kostüm den Song “Ninja” ankündigt. Einen Kritikpunkt an der Show gibt es jedoch. Die Band verlässt ganze 15 Minuten zu früh die Bühne. Diese hätte man noch besser mit ein paar zusätzlichen Songs oder Einlagen von Webbe füllen können.

Setlist:

  1. Sound The Siren
  2. Pressure
  3. Rat Race
  4. Machine
  5. Ninja
  6. California Love
  7. That’s My Jam
  8. Kill The Power
  9. Nobody
  10. Boom
  11. Warning

– Mirco

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Bilder: Sarah Fass

LEGION OF THE DAMNED (T-Stage)

Als ich zu “Legion of the Damned” ankam, war die Crowd noch recht übersichtlich gestaltet, aber die Band hat zumindest ihre feste Fanbase vor der Bühne versammelt und legte mit „Warhounds of Hades“ vom Anfang des Jahres veröffentlichten Album „ Slaves of the Shadow Realm“  schon mal ordentlich los. Zu hören gab es von den Niederländern natürlich geradlinigen Death- /Thrash –metal ohne großartige Schnörkel, simpel und straight, nicht wirklich außergewöhnlich, aber mit großem Enthusiasmus dargeboten. Entsprechend fiel die Reaktion der Anwesenden aus. Nicht gerade überschwänglich oder gar frenetisch abgefeiert, aber mit gebührendem Respekt vor einer tadellosen Performance. Nach und nach versammelten sich einige überwiegend schwarz gekleidete (was auch sonst!) mehr zwischen den Wellenbrechern und ließen die langen Haare kreisen, sofern vorhanden. Wie gesagt, relativ unspektakulär, aber durchaus hörens- und sehenswert. Kurz und knapp gesagt, es riss mich nicht gerade vom Hocker (den ich ohnehin nicht zur Verfügung hatte) aber langweilig war es beileibe auch wieder nicht.

Setlist:

  1. Warhounds Of Hades
  2. Son Of The Jackal
  3. Palace Of Sin
  4. Bleed For Me
  5. Slaves Of The Southern Cross
  6. The Widow’s Breed
  7. Pray And Suffer
  8. Doom Priest
  9. Dark Coronation
  10. Legion Of The Damned

– Rico

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Bilder: Birger Treimer

AIRBOURNE (Main Stage)

AIRBOURNE ist eine australische Hard Rock Band. Alles begann 2001 mit der Gründung durch Frontmann Joel O`Keeffe. AIRBOURNE hat sich schon die Bühnen mit Größen wie Motörhead und den Rolling Stones geteilt.
Auf der Main Stage des Summer Breeze heizten sie ihren Fans ordentlich ein. Schließlich geben sie bei ihren Auftritten immer alles was geht – und das machte sich deutlich bemerkbar. Mit ihrem letzten Album “Breakin’ Outta Hell“ sind sie noch mitreißender als je zuvor und schürfen in den Tiefen des guten und alten Rock’n’Roll. Die Show war der absolute Wahnsinn, von Anfang an war das Battlefield vor der Bühne gut gefüllt und viele Crowdsurfer fanden den Weg nach vorn. Grad Frontmann Joel posierte was das Zeug hielt, flitzte umher wie ein Wahnsinniger und schmetterte ein Solo nach dem anderen in die feierwütige Menge. Bei so viel Energie vor und auf der Bühne brauchten viele danach erstmal eine Verschnaufpause.

Setlist:

  1. Ready To Rock
  2. Too Much, Too Young, Too Fast
  3. Boneshaker
  4. Girls In Black
  5. Heartbreaker
  6. Bottom Of The Well
  7. Breakin’ Outta Hell
  8. All For Rock And Roll
  9. Stand Up For Rock And Roll
  10. Live It Up
  11. Raise The Flag
  12. Runnin’ Wild

– Cynthia

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Bilder: Sarah Fass

ROTTING CHRIST (T-Stage)

Nicht wirklich zur Prime-time erster Güte entert das griechische Brüderpaar Tolis die Bretter der T-Stage. Etwas schade fand ich, denn die Band hat mit ihrem kürzlich erschienenen Album „Heretics“ ein musikalisches Juwel im Gepäck, das  annähernd jeden Metal Fan begeistern dürfte, der nicht gerade auf eher traditionellen Stuff steht, á la Iron Maiden, Hammerfall etc., obwohl?! Für mich persönlich waren sie eines der Highlights des diesjährigen Summer-Breeze muss ich gestehen, denn das war schlichtweg der Hammer, was hier aus der PA tönte! Lob an die Jungs auf dem FOA, Hammer Job! Jede einzelne Note durchfuhr meinen Körper, jagte mir im einen Moment einen wohligen Schauer über die Haut, bevor mich die nächste Bassattacke wieder auf den Boden des Infields zurückholte. Von mir aus hätten sie gerne das gesamte aktuelle Album von A-Z durchspielen dürfen, da hier ein Song mit quasi „Hitpotential“(selbstverständlich nicht common-radio tauglich, á la Nickelback o.ä.) den anderen jagt, aber erstaunlicherweise promoten Rotting Christ dies lediglich durch einige wenige Zitate, z.B.  den Song „Hallowed be thy name“ und verlassen sich selbstbewusst auch auf älteres Material, was ein Set ergab, das seines Gleichen suchte. Fast schon putzig wirken die Ansagen von „Sakis“ hierzu, die in ziemlich seltsam anmutendem Englisch/griechisch für einen unterhaltsamen Aspekt sorgten, was die Jungs umso sympathischer erscheinen lässt. Wie bereits erwähnt, wer das nicht miterlebt hat, hat aus meiner Sicht einen heimlichen Headliner verpasst… Viele können es aber nicht gewesen sein, denn SO zum Bersten voll habe ich die Fläche rund um die T-Stage bisher höchst selten gesehen! Mehr als überzeugend!

Setlist:

  1. Hallowed By Thy Name
  2. Kata Ton Demona Eautou
  3. Fire, God and Fear
  4. Elthe Kyrie
  5. Apage Satana
  6. Dies Irae
  7. Societas Satanas
  8. King Of A Stellar War
  9. In Yumen-Xialba
  10. Grandis Spiritus Diavolos

– Rico

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Bilder: Cynthia Theisinger

KING DIAMOND (Main Stage)

KING DIAMOND steht vor allem für eine geniale Bühnenshow. Vorbild und Inspiration dafür war vor allem Alice Cooper, gesanglich war David Byron ein großer Einfluss. Das Interesse für den Satanismus und dessen Symbolik komplettieren das Bild von KING DIAMOND wie wir es heute kennen. So ist der Künstler der Meinung, dass dem Zuschauer und Zuhörer auch etwas für das Auge geboten werden muss. Das war auch am Freitag deutlich spürbar – hier gab es nicht nur etwas für die Ohren. Bereits vor Beginn der Show als der Bühnenaufbau sichtbar wurde, schallten laute “King” Rufe über das Battlefield. Der King selber wurde auf einer Liege auf die Bühne geschoben, stand langsam und mit abgehackten Bewegungen auf und begab sich dann zum Mikro. So begann eine Show die sich sehen lassen konnte. Allein die “Irrenhaus” Kulisse war sehenswert. Dazu gesellte sich ein verfluchtes Weib, die Opferung der Puppe “Abigail” und vieles weitere. Die Musik stand bei einigen tatsächlich eher im Hintergrund. Man mag von dem “King” denken was man möchte, aber KING DIAMOND gehört immer noch zu den ganz Großen.

Setlist: 

  1. St. Lucifer’s Hospital (Intro)
  2. The Candle
  3. Voodoo
  4. Funeral (Intro)
  5. Arrival
  6. A Mansion In Darkness
  7. Let It Be Done (Intro)
  8. Behind These Walls
  9. Halloween
  10. Masquerade Of Madness
  11. Out From The Asylum (Intro)
  12. Welcome Home
  13. Invisible Guests
  14. Sleepless Nights
  15. The Lake
  16. Burn
  17. Black Horsemen
  18. Something Weird (Outro)

– Cynthia

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Bilder: Birger Treimer

NAPALM DEATH (T-Stage)

Wieder so eine feste Größe in der Szene, die es wohl niemals schaffen wird zu enttäuschen. Brutaler Death englischen Anstrichs hat nach wie vor nichts von seiner Faszination verloren, Napalm Death schon gar nicht! Das konstante Line-Up um Mitch Harris und Shane Embury sorgt nach wie vor dafür, dass „ND“ wohl niemals ein wirklich schwaches Album veröffentlichen werden, geschweige denn live eine mangelhafte Präsenz liefern. Das spiegelte sich dann auch in jedem einzigen Riff wieder, das aus den Boxen brüllte, jeder Beat präzise auf die 12! Tightness als Definition. Viel besser geht es wohl kaum.
Erwartungsfroh hat sich die Anhängerschaft erwartungsgemäß richtig zahlreich vor und um die Bühne versammelt, um sich massiv was auf die Mütze geben zu lassen. Routiniert wie eh und jeh legten sie los, und es war extrem schnell klar, wer hier nicht mit Nackenschmerzen vom Feld geht, hat etwas falsch gemacht! Sicher darf man von „NP“ keinerlei Revolution des Genres erwarten, aber das fordert oder gar wünscht sich auch niemand von ihnen, und somit darf man sie einfach getrost als berechenbare Konstante betrachten. Und das ist mehr als gut so!

Setlist:

  1. Unchallenged Hate
  2. Instinct of Survival
  3. Continuing War On Stupidity
  4. When All Is Said And Done
  5. Smash A Single Digit
  6. Everyday Pox
  7. Standardisation
  8. Suffer The Children
  9. Breed To Breathe
  10. Self Betrayal
  11. Scum
  12. Life?
  13. Control
  14. Deceiver
  15. The Kill
  16. You Suffer
  17. Dead
  18. Cesspits
  19. Silence Is Deafening
  20. How The Years Condemn
  21. Nazi Punks Fuck Off
  22. Siege Of Power

– Rico

PARKWAY DRIVE (Main Stage)

Nachdem der Gig von PARKWAY DRIVE auf dem Summer Breeze 2016 leicht verregnet war spielte die Band am Freitag bei besten Voraussetzungen. Wer im Herbst bereits in Genuss der Tour kam, hat sich hier bereits auf den eleganten Abriss freuen können. PARKWAY DRIVE haben sich in den letzten Jahren in die Herzen vieler Metaller gespielt und ziehen auch viele Fans ausserhalb des Metalcore vor die Bühnen. Dass die Shows ein gewisses Zerstörungspotential aufweisen bewies dieses Mal selbst Bassist Jia O’Connor, der aktuell im Rollstuhl die Konzerte bestreiten muss. Die Verletzung zog er sich bei den Proben für die aktuellen Shows zu.
Vor der Bühne versammelte sich nun ein Großteil des Festivals und die Stimmung war großartig, als die Band mit Fackeln einlief und sich ihren Weg durch das Publikum auf die Bühne suchte. “Wishing Wells“ war der erste Song des Abends, im Anschluss entstand mit “Prey“, “Vice Grip“ und “Karma“ eine Wand aus derben Riffs und  gepflegter Zerstörung. Die Stimmung war dabei am überlaufen und der Mosphit wütete nur so vor sich hin, sodass selbst die Holy Grabenschlampen ins Schwitzen kamen. So verließ ein dauerhafter Strom aus Menschen den Graben, während stetig weitere über die Hände der feiernden Menge nach vorne getragen wurden. 
PARKWAY DRIVE gaben auch dieses Mal auf der Bühne wieder alles und peitschten sich mit dem Publikum gegenseitig hoch. “Absolute Power“ und “Shadow Boxing“, letzteres ebenso wie “Wishing Wells” atmosphärisch von Streichinstrumenten begleitet, passten hier auch perfekt in dieses Armageddon aus Schweiß und Feuer. Schließlich kam mit “Wild Eyes“ die Hymne des Abends und der Fangesang ließ einem einen Schauer über den Rücken laufen – zum Glück wurde man von dem Feuer auf der Bühne schnell wieder aufgewärmt. “Crushed“ und  “Bottom Feeder“ hinterlassen am Ende nur noch verbrannte Erde auf dem SUMMER BREEZE. Ein epischer Abend und gelungener Tourabschluss für PARKWAY DRIVE! 

Setlist:

  1. Wishing Wells
  2. Prey
  3. Carrion
  4. Vice Grip
  5. Karma
  6. Cemetery Bloom
  7. The Void
  8. Idols and Anchors
  9. Dedicated
  10. Absolute Power
  11. Writings on the Wall
  12. Shadow Boxing
  13. Wild Eyes
  14. Chronos
  15. Crushed
  16. Bottom Feeder

– Sarah und Birger

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Bilder: Sarah Fass

ZEAL & ARDOR (T-Stage)

ZEAL & ARDOR wurde 2013 vom Basler Musiker Manuel Gagneux gegründet. Nach einigem Zögern spielte er mehrere Stücke ein, die zuerst keine Beachtung fanden. Der Durchbruch kam erst, als die amerikanische Musikjournalistin Kim Kelly dieses Kleinod entdeckte und das Talent erkannte.
Mit Ihren Live-Darbietungen hauten sie auch an diesem Tag das zahlreiche Publikum regelrecht vom Hocker. Mit der gekonnt in Szene gesetzten Mischung aus Gospel und Black Metal räumten die Schweizer Jungs so richtig auf dem Breeze ab. Bei ZEAL & ARDOR gab es jegliche Emotionen in der Menge zu sehen – von Melancholie bis Aggressionen gab es in den Gesichtern alles zu sehen. Gern mehr davon.

Setlist: 

  1. Sacrilegium I (Intro)
  2. In Ashes
  3. Servants
  4. Come On Down
  5. Row Row
  6. Blood In The River
  7. Waste
  8. You Ain’t Coming Back
  9. Fire Of Motions
  10. We Never Fall
  11. Gravedigger’s Chant
  12. Ship On Fire
  13. Built On Ashes
  14. We Can’t Be Found
  15. Don’t You Dare
  16. Devil Is Fine
  17. Baphomet

– Andreas

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Bilder: Andreas Theisinger

HAMMERFALL (Main Stage)

Anschließend betrat HAMMERFALL, eine Band die nun schon gefühlt mein komplettes Metal-Leben auf der Bühne steht, der Main Stage. Schon damals besangen sie die Hymnen des Warriors und daran hat sich bis heute auch nichts geändert. Nach einem kompletten Belegschaftswechsel vor der Bühne war die Stimmung im Publikum wieder hervorragend großartig um den heiligen Hammer zu besingen und so traten die Schweden mit einer pompösen Bühnenshow auf den Plan. Mit “Legion“, “Hammer High“ und “Renegade“ schlugen einem die Songs nur so um die Ohren, dass man sich gefühlt auf dem Schlachtfeld der ewigen Ehre wiederfand. “Blood Bound“ und “Riders of the Storm“ sorgten dann weiterhin für entgleisende Stimmung bei den Fans. Mit mächtig Pyros, Gitarrensoli und dem heldenhaften Posing der Gitarrenfront war die Zugabe mit “Templars Of Steel“, “(We Make) Sweden Rock“ und “Hearts On Fire“ die finale Schlacht des Hammers, mehr Glory Power geht heute Abend gar nicht!
Die Anekdoten, die Sänger Joacim Cans zwischendurch erzählte und die Tatsache, dass sich selbst nicht allzu ernst genommen hat rundeten dieses Konzert perfekt ab. Natürlich half auch die Tatsache, dass jegliche Fan-Favoriten ihren Platz in der Setlist gefunden hatten.

Setlist

  1. Legion
  2. Hammer High
  3. Renegade
  4. Riders Of The Storm
  5. Hero’s Return
  6. Blood Bound
  7. Any Means Necessary
  8. Hector’s Hymn
  9. One Against The World
  10. Last Man Standing
  11. Let The Hammer Fall
  12. Templars Of Steel
  13. (We Make) Sweden Rock
  14. Hearts On Fire

– Sarah

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Bilder: Andreas Theisinger

THY ART IS MURDER (T-Stage)

Während auf der Main Stage zu HAMMERFALL hin und her gewippt wurde, sah es auf der T-Stage ganz anders aus. Hier ähnelte der Pit eher einem niveauvollen Handgemenge. Wie geht es auch anders, wenn THY ART IS MURDER auf der Bühne stehen? Es ist noch keinen Monat her, da veröffentlichte die Band ihr neuestes Album “Human Target”. Entsprechend fiel die Setlist auch sehr zugunsten dessen aus. Klassiker wie “Holy War” und “Puppet Master” fehlten aber natürlich auch nicht. Die Band stellte für viele einen guten Tagesabschluss dar. Nochmal alles geben, um anschließend ins Zelt zu fallen. Dies ist besonders leicht, wenn Chris „CJ“ McMahon bei dem Song “Slaves Beyond Death” zum größten Circle-Pit des Festivals aufruft. Dieser streckt sich um den gesamten ersten Wellenbrecher und toppt damit die Leistung, als die Band vor 4 Jahren zu selbigem aufrief. HEAVEN SHALL BURN wäre stolz auf euch. Dennoch ist es immer wieder komisch, was es mit CJ und seinen Schmetterlingen hat. “i want all of you to create a schmetterling with your hands” sagt er uns und tauft kurzerhand den Song “Reign Of Darkness” in “Reign Of Schmetterfotz” um. Er mag ja manchmal etwas merkwürdig sein, aber er kann Growlen wie ein Meister, das muss man ihm lassen.

Setlist:

  1. Death Squad Anthem
  2. Make America Hate Again
  3. The Purest Strain Of Hate
  4. Holy War
  5. Dear Desolation
  6. Slaves Beyond Death
  7. The Son Of Misery
  8. New Gods
  9. Fur And Claw
  10. Coffin Dragger
  11. Light Bearer
  12. Reign Of Darkness
  13. Puppet Master
  14. Human Target

– Mirco

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Bilder: Birger Treimer

EMPEROR (Main Stage)

Düstere Atmosphäre macht sich auf der Main-Stage breit, ein Intro…“Emperor“ entern die Bretter. Und die Hölle öffnet ihre Pforten! Einerseits das typisch brachiale Black-Metal Gewitter mit den charakteristischen Blast-Beats, andererseits eine orchestrale Untermalung von der Keyboard Seite, die zu einer Empfindung führt, die nur wenige Bands in dieser Art transportieren können. Ich fand mich in der beeindruckenden Menge der rasch anwachsenden Schar der Blackmetaller wieder, nachdem ich zum ersten Mal die Augen wieder öffnete. In Massen waren sie herbei geströmt, um dieses Schauspiel zu genießen… obwohl Schauspiel war es keineswegs, es war vielmehr eher die pure Verkörperung von Intensität und einer fast überirdischen Präsenz. Unfassbar! Niemals hätte ich mir vorstellen mögen, dass Emperor in der Lage sein würden, derartige Massen zu mobilisieren. Ich schloss wieder die Augen und begab mich in einen nahezu tranceartigen Zustand, beruhigt von den opulenten Melodien, gleichzeitig gepusht von den treibenden Beats. Eine Stunde kompletter, purer Emotion hinterließen mich nahezu komplett zerstört und hochachtungsvoll auf dem Schlachtfeld, während ich versuchte meine sieben Sinne wieder zu sammeln, die wohl in loser Kreisformation um mich herum lagen.

Setlist:

  1. Alsvartr (The Oath)
  2. Ye Entrancemperium
  3. Thus Spake The Nightspirit
  4. Ensorcelled By Khaos
  5. The Loss And Curse Of Reverence
  6. The Acclamation Of Bonds
  7. With Strength I Burn
  8. Curse You All Men!
  9. I Am The Black Wizards
  10. Inno A Satana
  11. The Wanderer

– Rico

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Bilder: Birger Treimer

HAMFERÐ (WERA TOOL REBEL STAGE)

Vor gar nicht allzu langer Zeit waren sie eher noch ein Geheimtipp, inzwischen, spätestens seit dem Labelwechsel zu Metal-blade haben die von den Färöer-Inseln stammenden  Jungs einen absoluten Lauf. Mit dem dritten, letztes Jahr veröffentlichten Album „Tamsins Likam“ sorgten sie spätestens für ordentlich Furore im Doom-Segment, und legten kürzlich mit der EP „ Odn“ noch einmal nach… leider war ich noch bei „Emperor“, daher bekam ich gerade noch die letzten knapp zweieinhalb Songs mit, nachdem ich mich aus der Masse der Emperor-Anhänger befreien konnte, aber das was ich dort kurz erneut erleben durfte, ist und bleibt einzigartig in der Szene… Jons variabler Gesang, mal growlend, mal screamend und im nächsten Moment operal, das völlig untypische Drumming von Remi Kofoed Johannesen, machen diese Band komplett einzigartig. Wer sie bereits kennt, weiß, was ich meine, wer nicht, und zumindest auf doomigen Death oder Black-metal steht, oder Doom generell…. Unbedingt anchecken und fliegen gehen!

Setlist:

  1. Evst
  2. Deyðir varðar
  3. Stygd
  4. Tvístevndur meldur
  5. Hon syndrast
  6. Ódn

– Rico

CYPECORE (T-Stage)

Wenn es nach CYPECORE geht, ist heute der dritte Weltkrieg vorbei, die Menschheit ausgelöscht und die Erde radioaktiv verstrahlt. Dies alles ist das Konzept der Band, welche in entsprechenden Ganzkörper-Schutzanzügen die Bühne betreten. Diese sind mit LED-Streifen überzogen und sorgten am Freitag durch das postapokalyptische Design für etwas ganz Besonderes zur späten Stunde. Große Reden schwingen liegt der Band nicht, hier wurde abseits der Texte kein Wort verloren – zu wem auch? Von dem Setting abgesehen braucht sich CYPECORE aber gar nicht zu verstecken. Postapokalyptischen Melodic Death Metal mit Industrial-EInflüssen hört man schließlich nicht alle Tage. Entsprechend ist es auch voll vor der Bühne, trotz der später, aber perfekten, Spielzeit. Mit viel Nebel betreten die Künstler, nur um kurz später vor Feuer nur zu trotzen. Kombiniert mit einer aufwendigen Lichtshow wird der Auftritt fast perfekt. Das Publikum schaut fast schon in Trance gen Bühne, als die Band einen Song nach dem nächsten raushaut und sich jedes mal damit wieder selbst übertrifft. Show und Musik eins plus, wie kann der Tag da besser zu ende gehen?

Setlist:

  1. The Alliance
  2. Dissatisfactory
  3. Identity
  4. My Confession
  5. Dreamsmasher
  6. The Hills Have Eyes
  7. Values Of Death
  8. Saint Of Zion

– Mirco

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Bilder: Sarah Fass

So endet der zweite Teil in einem postapokalyptischen Szenario, der ein oder andere feierte von der Ficken Stage noch bis in die frühen Morgenstunden, den anderen zog es ins Zelt, schließlich bot der nachfolgende Samstag noch einiges an Programm, welches man sich nicht entgehen lassen wollte.

Texte von: Rico Skerra, Sarah Fass, Birger Treimer, Andreas & Cynthia Theisinger

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