So war die erste Ausgabe des BERGFEST im Harzer Bergtheater Thale

Der Berg ruft  – Bergfest in Thale. In schwindelerregender Höhe tanzten diesmal nicht die Hexen auf Ihren Besen durch die hohen Lüfte, sondern viele schwarz gekleidete Menschen. Alle waren sie dem Ruf Bergauf gefolgt.

Die Kulisse des Harzer Bergtheater Thale, Hexentanzplatz 4 06502 Thale, verschlägt einem erst einmal den Atem. Eine unglaubliche Sicht und ein großartiges Panorama. Das Bergtheater ist sehr steil und steinig, und so war gutes, festes Schuhwerk sehr ratsam.  

Ebenso mussten einige Ihren „Fluchtreflex“, wie es die Band NEUROTICFISH später besingen wird, beim Anblick der Seilbahn unterdrücken. Der Weg hinauf zur Location, kann mit dem Auto (hohe Parkgebühr) oder eben mit der Seilbahn bewältigt werden. Gut um sich seinen Höhenängsten zu stellen. Belohnt wird man dafür mit einem fantastischen Blick und dem Gefühl dem Himmel sehr nah zu sein. Besonders zur dunklen Stunde, nach den Konzerten ist dieser unbedingt empfehlenswert. Eine besondere Erfahrung und ein wundervoller Ausblick über das nächtlich beleuchtete Thale.

Das kleine Minifestival wurde von der schwedischen Synthpop – Band S.P.O.C.K. eröffnet. Hier wird Science – Fiction auf der Bühne durch die Songs lebendig. In gewohnt bunter Manier, heizten Alexander Hofman, der Sänger, sowie die beiden Keyboarder Valdi Solemo und Johan Malmgren, dann dem Publikum im ausverkauften Bergtheater ein.

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Bilder: Kathy Auer

„Stars“ waren dann auch die Jungs von SOLITARY EXPERIMENTS. Vom ersten Song an, bis zum Ende des viel zu kurzen Gig, brannte das Feuer der Jungs in Rot vor und auf der Bühne. Bei dem Sound, konnte selbst die Security nicht anders und musste im Graben vor der Bühne, ebenso mittanzen, wie die Fans auf den Rängen. Bedingt durch die eher engen Sitzreihen, dem Naturfußboden und des steilen Hanges, war beim Tanzen jedoch Vorsicht geboten.

Auf der Bühne war jedoch Ausrasten wieder Programm. Frank GL „zerlegte“ in gewohnter Manier sein Schlagzeug und Michael Thielmann „mahnte“ mit Handzeichen,„doch wohl etwas ruhiger zu machen“, da es ja erst der erste Song war.  

Wer die Jungs hier beim Bergfest verpasst hat, sollte sich das 25jährige Bandjubiläum nicht entgehen lassen, welches im November mit einer 2 tägigen Supersause in Berlin gefeiert wird.

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Bilder: Kathy Auer

Sascha Mario Klein und Henning Verlage NEUROTICFISH beschallten dann den Berg mit Synth.-Pop, Industrial und EBM Klängen. Einen „Fluchtreflex“ hatte hier keiner, sondern es brach mehr „Hysteria“ aus. Die Menge feierte und steigerte das Mitsingen und Klatschen, so dass dieses weit über das Tal hinaus zu vernehmen war.

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Bilder: Kathy Auer

MESH überzeugten mit einem an Depeche Mode angelehnten Sound. Emotionaler Gesang, minimalistische Synthie Klänge und eingängige Melodien sind die Erkennungsmerkmale von Richard Broadhead, Richard Silverthorn, Sean Suleman und Mark Hockings. Wenn „Can you ment Hearts“ erklingt, werden sogar die Metallhammerträger weich und der ein oder andere fühlt sich veranlasst sein Feuerzeug oder das Handy zu zücken, in dem nun schon vom nachtschwarz eingehüllten Bergtheater.

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Bilder: Kathy Auer

Als letztes fetzten dann die Jungs von NITTZER EBB über die Bühne. Douglas McCarthy, Bon Harris, David Gooday und Simon Granger. „Getting Closer“ und „Shame“ sorgten nochmal für Einheizsound der Extraklasse. David Gooday mit „Alarm“ zeigte, das er es auch nach 32 Jahren noch drauf hat.

Genau dies war dann auf Facebook auch Anlass zum „Rum Meckern“. Old School EBM ist eben nicht mehr wie vor 30 Jahren. Die Herren auf der Bühne werden genauso älter wie wir alle und die Art und Weise, wie sie die Songs präsentieren, verändert sich.

„Früher war alles besser“…NÖ! Nur war es eben gefühlt anders als heute.  

Traurig ist es, wenn „Fans“ nach nur 2 Songs posten „wie schlecht der Gig war“, „wie übel der Sound“ und überhaupt „die schönsten Songs so in der Darbietung verschandelt wurden“.

Musik ist wie Kunst – Geschmackssache.

Bands und Musiker entwickeln sich immer weiter und machen auf der Bühne mal etwas anderes, als man es so gewöhnt ist. Das gefällt nicht jedem, mir auch nicht. Das kann man auch gerne sagen. Jedoch finde ich, dass immer Respekt und Höflichkeit dem Zugrunde liegen sollten. Den Bands, als auch den Veranstaltern gegenüber.

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Bilder: Kathy Auer

Konstruktive Kritik ist immer etwas Gutes. Blödes, reines „Mimimimimi“ in respektloser Art und Weise jedoch nicht. Weil diese Art und Weise des „Beschwerens“,  in der letzten Zeit auf Facebook immer mehr zunimmt, wollte ich dies hier einfach mal zum Anlass nehmen und dazu etwas schreiben.

Ich sage und schreibe auch immer ehrlich was Phase ist und war. Wenn ein Auftritt von einer Band wirklich schlecht war, dann kann man das sagen. Jedoch nicht pauschalisiert und unreflektiert. Sondern ganz klar positioniert mit konkreten Aussagen wie: „Mir hat der Gig nicht gefallen, weil…!“. Alles andere ist Rumspoilern, auf unterstem Niveau und jeder sollte sich fragen, ob das so sein muss. Also, erst denken, dann kommentieren und dann posten.

In der verkehrten Reihenfolge, entstehen daraus für unbeteiligte „lustige PopcornTreads“. Für die, die es direkt betrifft, ist dies jedoch oftmals sehr verletzend und unschön. Es sorgt für einen faden Beigeschmack, der nicht sein muss.

Schön hingegen waren Licht und Sound. Hierfür sorgen Rene Junge von Living Dead Production aus Hamburg und der Soundmaster Krischan Jan-Eric Wesenberg.

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Bilder: Kathy Auer

Für das erste Bergfest gibt es 5 von 5 Sternchen. Die Besucher waren – bis auf wenige Ausnahmen- alle absolut begeistert. Die Location – ein Volltreffer. Das Line-Up – kreative Ausnahmeauswahl und zum Abschluss eine großartige After-Show Party.

Alle die noch nicht genug gute Musik genossen hatten, konnten auf der Aftershow – Party im Klubhaus Thale endlich richtig das Tanzbein schwingen. Die DJ Niggels und Mirko Planck DJ Paradroid legten einen gelungenen Mix aus den verschiedenen Genres auf und es wurde eine lange Partynacht.

Danke Neuwerk Music Management für diesen wundervollen Tag auf dem Hexentanzberg im Bergtheater Thale und die Aftershow Party.

Wir sind alle sehr gespannt wie das Line-Up nächstes Jahr aussehen wird, wenn es wieder heißt: Der Berg ruft!!!

 
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